Mit alternativen Antrieben auf dem Weg in Richtung Bergbau der Zukunft

Auf der bauma präsentierte Caterpillar seine Alternativen zum klassischen Dieselmotor. Lösungsansätze im Bereich batterieelektrischer Antriebe boten vier Prototypen in Form des Cat Minibaggers 301.9, des mittelgroßen Cat Kettenbaggers 320, des mittelgroßen Cat Radladers 950 GC und des kompakten Cat Radladers 906. Die Maschinen verfügen über von Caterpillar entwickelte Batterien und jeweils ein integriertes Onboard-Ladegerät passender Größe. Eine Offboard-Schnellladeoption wird ebenfalls zur Verfügung stehen. Die nächste Entwicklungsstufe betrifft Großgeräte. Vor wenigen Wochen wurde nun der erste Prototyp des batterieelektrischen Cat Muldenkippers 793 vorgestellt, der mit Unterstützung der Bergbaukunden entsteht.

Bergbauunternehmen wie BHP, Freeport-McMoRan, Newmont Corporation, Rio Tinto und Teck Resources Limited nehmen am Early-Learner-Programm von Caterpillar teil, das 2021 ins Leben gerufen wurde. Es konzentriert sich darauf, die Entwicklung batteriebetriebener Elektro-Baumaschinen von Caterpillar bei Kunden zu beschleunigen. Teilnehmer des Early-Learner-Programms haben sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen in ihren Betrieben zu reduzieren.

„Unser globales Team hat den ersten Elektro-Skw in einem beschleunigten Tempo entwickelt, damit unsere Kunden ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen erfüllen können“, so Denise Johnson, Group Präsidentin bei Caterpillar. „Die erfolgte Live-Vorführung des Cat 793 ist ein bedeutender Meilenstein, und wir freuen uns darauf, dass dieser Muldenkipper in naher Zukunft bei Kunden auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen wird.“

Bei einer Live-Demonstration des Prototyps auf einem sieben Kilometer langen Parcours wurden etwa über 110 000 Datenpunkte pro Sekunde des Cat 793 aufgezeichnet, um technische Funktionen zu validieren. Voll beladen erreichte der Skw eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Dabei fuhr er mit 12 km/h auch einen ein Kilometer langen Abschnitt mit einer Steigung von knapp zehn Prozent hinauf und wieder hinunter, wobei er während der Bergabfahrten beim Bremsen die Energie durch Rekuperation teilweise wieder zurückgewinnen konnte. Nach Abschluss der gesamten Fahrt verfügte der Skw noch über genügend Batteriereserven, um weitere vollständige Transportzyklen durchzuführen.

Das Testgelände von Caterpillar in Tucson (Arizona) wird so umgebaut und umgewandelt, dass viele erneuerbare Energien zum Einsatz kommen sollen, welche die batterieelektrischen Baumaschinen mit Strom versorgen. Fotos: Caterpillar

Der Prototyp wurde auf dem Gelände von Caterpillar in Tucson (Arizona) gebaut. Um die Energiewende zu unterstützen, investiert der Baumaschinenhersteller in die Umwandlung des Testgeländes in ein nachhaltiges Abbaugelände der Zukunft durch die Installation und Nutzung einer Vielzahl von erneuerbaren Energien. Ziel ist es, die gleichen nachhaltigen Lösungen aufzubauen und zu nutzen, die Bergbauunternehmen in ihren eigenen Betrieben einsetzen, um aus erster Hand zu erfahren, wie man Kunden bei den Veränderungen effektiv unterstützen kann.

„Mit der Umgestaltung des Geländes können wir Kunden bei der gemeinsamen Bewältigung der Veränderungen besser beraten. Wir wissen, dass Bergleute nur mit einer integrierten Lösung am Standort ihre Ziele bei der Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes erreichen können, und wir wollen sie dabei unterstützen, die Art und Weise des Bergbaus für kommende Generationen neu zu definieren“, betonte Denise Johnson. Dazu werden die neuesten Entwicklungen nachhaltiger Technologie installiert, darunter die Produktion von grünem Wasserstoff, die Stromerzeugung mit Erdgas und die Stromerzeugung durch Brennstoffzellen sowie erweiterte Energiespeichersysteme. Der Standort Tucson wird auch eine Reihe von erneuerbaren Energien nutzen, welche die batterieelektrischen Baumaschinen mit Strom versorgen. Die Umgestaltung des Geländes dient gleichzeitig auch als Lernplattform, um das Lade- und Energiemanagement zu verbessern.

Januar/Februar 2023