Cat Umschlagbagger MH3050 überzeugt Scholz Recycling

Ein Knackpunkt ist im Materialumschlag die Reichweite von Umschlagbaggern. Schließlich beeinflusst diese die Effizienz von Arbeitsabläufen. Mehr Reichweite bedeutet weniger Einschränkungen beim Einsatz. Wer hier aufs richtige Pferd setzt, kann Entfernungen so überbrücken, dass das Arbeitsgerät sich nicht immer wieder neu justieren, sprich bewegen muss. Das zahlt sich aus, wenn der Fahrer aus sicherer Entfernung sein Material aufnimmt. Weniger Bewegung heißt wiederum, es kommt letztlich zu weniger Kraftstoffverbrauch und somit Verschleiß, was zudem für nachhaltiges Arbeiten spricht. Genau auf solche Einsatzbedingungen ausgelegt sind Cat Umschlagmaschinen wie der MH3050, auf den die Firmengruppe Scholz Recycling am Standort Dresden setzt. Auf dem Umschlagplatz am Hafen übernimmt dieser mit seinem halbgeschlossenen Polypgreifer die Beschickung der Schrottschere und belädt damit Hochseecontainer, Eisenbahnwaggons sowie Lkw-Mulden. 

Die Firmengruppe Scholz Recycling setzt auf die neue Maschinengeneration im Umschlag.

„Wir wollten mit dem Cat MH3050 einen neuen Weg einschlagen. Worauf es hier ankommt, ist das Material beim Abladen so tief wie möglich zielgerichtet absetzen zu können. Da hilft uns die Reichweite“, erklärt Thomas Schmieder, Verantwortlicher am Standort Dresden der Firmengruppe Scholz Recycling. Der Cat MH3050 der neuesten Generation ist speziell für den Einsatz auf Schrottplätzen, Häfen und Industrieanlagen entwickelt worden. Ausleger und Stiel bieten zusammen eine Reichweite von bis zu 18 Metern. Damit sind Materialbewegungen in einem großen Radius möglich. Der MH3050 bietet außerdem ein hohes Schwenkmoment, um Material schnell von A nach B zu bewegen. Was aus der Reichweite noch folgt: ein platzsparendes Arbeiten. Lkw werden von hinten beladen. Damit nimmt der Vorgang des Beladens nicht so viel Raum ein. Ein Beispiel, wie Prozesse durchdacht und exakt auf Effizienz getrimmt sind. Das geht auf das Konto von Platzmeister Ralf Gandert. Seit knapp 12 Jahren ist er im Geschäft und weiß genau, was den Unterschied macht. Daher war er auch eng in die Auswahl der passenden Technik eingebunden.

Hantiert mit halbgeschlossenem Polypgreifer.

„Wichtig ist uns, dass so eine Investition in Maschinentechnik keine Einzelentscheidung vom Einkauf ist, sondern wir uns mit den Standorten und den Mitarbeitern vor Ort auch abstimmen. Jeder Standort hat ein gewisses Mitspracherecht und legt Wert auf Aspekte, die ihm wichtig sind“, unterstreicht Stefan Mord, Leiter Einkauf bei Scholz Recycling. So findet kontinuierlich ein enger Austausch über die Anforderungen an die Maschinentechnik im Schrottumschlag statt. Gemeinsam wurde ein Anforderungskatalog definiert – die Endausstattung konfigurierte letztlich Henning Jansen, Zeppelin Verkaufsleiter Geschäftsbereich Konzernkunden, zusammen mit Olaf Kosbi, Zeppelin Gebietsverkaufsleiter der Niederlassung Dresden, die Scholz Recycling am Standort beraten hatten.

Im Vorfeld durften Ralf Gandert und verschiedene Fahrer zwei Wochen lang ein Testgerät ausprobieren, um so einen validen Eindruck zu erhalten. „Ich schaue mir im Vorfeld einen Bagger immer ganz genau an und welchen Eindruck er macht, wenn er beispielsweise volle Ausladung hat“, so Ralf Gandert. Dabei darf dieser nicht kippen. „Jeder Fahrer ist anders. Aber wenn jemand ängstlich agiert, weil der Bagger zu kippen droht, dann geht der Fahrer damit nicht mehr so souverän um und macht den Greifer nicht so voll, wie er eigentlich sollte“, erklärt der Platzmeister. Am Standort Dresden herrscht das Prinzip der Rotation: Jeder der elf Mitarbeiter muss alle Geräte beherrschen können. Das bringt Abwechslung und es schleicht sich keine Routine ein. „Außerdem sind wir so flexibel, falls Maschinisten im Urlaub sind oder wegen Krankheit ausfallen“, meint Ralf Gandert. Selbst Auszubildende lässt er in die Kabine des MH3050. Denn er ist überzeugt, dass das Begeisterung für die Recyclingbranche weckt.

Reichweite ist der Schlüssel. Fotos: Zeppelin

Hantieren muss der Umschlagbagger mit loserer Ware wie Bleche, aber auch mit gepressten Paketen. „Uns überzeugt bislang die Größe der Maschine, die zu unseren Anforderungen passt, die Grundausstattung und das Handling“, äußert Ralf Gandert zum Gesamteindruck. Auch das Fassungsvermögen des Anbaugeräts mit 0,8 Kubikmetern stimmt. Pakete mit 1,5 Tonnen werden umgeschlagen und hantiert wird mit Material, das pro Füllung bis zu 1,3 Tonnen schwer ist. „Das ist etwas mehr als mit einem normalen Greifer. Hochgerechnet können wir damit mehr bewegen. Das schafft Effizienz, spart wieder Energie und wir hoffen, dass sich das dann auch in den Kosten für Diesel niederschlägt“, so Ralf Gandert.

Ein geringer Verbrauch ist Grundvoraussetzung für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Für die Firmengruppe Scholz Recycling, die tausende Tonnen Wertstoffe in Dresden verarbeitet und aufbereitet, wird auch die Umweltbilanz zunehmend wichtiger. Der neue MH3050 punktet hier mit einem kraftstoffsparenden Cat Motor, der die Abgasstufe EU-Stufe V erfüllt. Dank des „Smart Mode“ passt sich die Leistung des Baggers automatisch den jeweiligen Arbeitsbedingungen an – das spart nicht nur Diesel, sondern reduziert auch den CO₂-Ausstoß. „Wir schauen uns die Verbräuche an. Was uns auch noch interessiert sind die Standzeiten, weil wir stetig an der Performance, sprich unproduktiven Leerlaufanteilen arbeiten“, meint Thomas Schmieder. Unterstützung kommt dabei auch von integrierten Assistenzsystemen, wie sie Serienstandard bei der neuen Maschinengeneration ist. Die Kontrollwaage hilft bei der präzisen Verladung. Fahrer können so einfacher das geforderte Zielgewicht erreichen und müssen dann nicht mehr nachbessern. „Die Waage spart uns viel Zeit, wenn wir Hochseecontainer und Waggons beladen und damit sind wir wieder effizienter“, meint Ralf Gandert. Unterstützung für den Fahrer bietet auch die integrierte Funktion E-Fence. Sie verhindert, dass sich die Maschine außerhalb des vom Fahrer definierten Bereichs bewegt, während die Nahbereichsabschaltung Cab Avoidance jeden potenziellen Kontakt zwischen Anbaugerät und Kabine unterbindet. Hier kommt dem Betrieb die Premiumkabine, die mit einem Sicher­heitsglas gemäß der Durchschlagklasse P5A (zehn Millimeter) ausgestattet ist, ebenfalls entgegen.

Worauf es ankommt, ist eine robuste Lösung. Beim Einsatz geht es nicht gerade zimperlich zu, sondern eher hart zur Sache. Ausleger, Stiel und andere stark beanspruchte Bereiche sind beim Cat MH3050 aus dicken, mehrteiligen Platten, Guss- und Schmiedeteilen gefertigt, um der Materialermüdung standzuhalten und einen jahrelangen, störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Gearbeitet wird am Standort Dresden im Zwei-Schicht-Betrieb. Für Feinarbeit, das Sortieren, steht ein kleineres Gerät bereit. Die grobe und schwere Arbeit ist dem Cat MH3050 vorbehalten. Umschlagbagger arbeiten auf dem Gelände Hand in Hand zusammen und leisten die Vorarbeit für Presse und Schere. „Wir bewältigen am Standort Dresden großes Volumen“, so Thomas Schmieder. Was im anspruchsvollen Materialumschlag im Schrott- als auch im Hafeneinsatz zählt, sind Zuverlässigkeit. „Der Umschlagbagger muss funktionieren. Mir bringt es nichts, wenn ich den Bagger nicht einsetzen kann und drei Tage ins Land gehen, bis ein Techniker an der Maschine ist. Ich erwarte kurzfristig eine Rückmeldung, wann es wie weitergeht. Bis jetzt haben wir hier nichts zu beanstanden“, stellt Ralf Gandert dar. Service und kurze Reaktionszeiten waren ein weiteres Argument für Zeppelin-Cat. „Uns wurde zugesichert, dass ein Servicetechniker der Niederlassung Dresden schnell vor Ort sein kann. Cat ist in der Region im Tiefbau stark vertreten, somit sind wir überzeugt, dass wir in Zukunft in guten Händen sind“, ist Thomas Schmieder überzeugt. Aber vorerst dürfte hier bei der neuen Technik ohnehin nichts anfallen, was den Prozess der Aufbereitung für den Wertstoffkreislauf stören könnte.

Juni 2025