Größter Bagger Kärntens geht in Betrieb

Sukzessive hat w&p Zement seinen Gerätepark im Bergbau umfassend erneuert. Insgesamt drei Millionen wurden am Standort Wietersdorf investiert, um die Effizienz des Bergbaus zu steigern und gleichzeitig Lärm- und Schadstoffemissionen zu verringern. Hierzu soll eine besondere Investition beitragen: der größte Bagger Kärntens, genauer ein Cat 6015. Nach 15 Monaten Wartezeit wurde der 14 Meter lange und 150 Tonnen schwere Riese in nur sechs Tagen zusammengebaut und befindet sich seit Anfang November im Mergelbergbau im Einsatz. Hier dient er dazu, im Reißbetrieb das Gesteinsmaterial abzubrechen und auf Muldenkipper zu verladen – der Einsatz ist für zunächst zehn Jahre vorgesehen. Wir haben zuletzt eine ganze Reihe von Investitionen in unseren Steinbrüchen vorgenommen. Grundsätzlich geht es uns darum, durch modernste Technik einen möglichst effizienten und damit schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen zu ermöglichen“, erklärt Florian Salzer, technischer Direktor von w&p Zement.

Digitalisierung in der Zementindustrie beginnt nicht erst in der Produktion, sondern bereits beim Abbau der Rohstoffe. Wo bisher vorwiegend Tachymeter und Lasergeräte bei der Vermessung zum Einsatz kamen, setzt w&p Zement heute in seinen Steinbrüchen Drohnen ein. Durch diese Vorgehensweise ergibt sich eine Vielzahl an Vorteilen, wie etwa die exaktere Sprengplanung im Bergbau durch genaue Analyse der 3D-Modelle. Neben einer genaueren und damit nachhaltigeren Abbauplanung sind auch Inspektionsflüge an Orte möglich, die bisher für die Mitarbeiter des Unternehmens nur äußerst schwierig zu erreichen waren. Wer aber denkt, dass der einzelne Mitarbeiter angesichts der Leistungsfähigkeit modernster Technik an Bedeutung verloren hat, täuscht sich: „Wir sind heute mehr denn je auf die Fachkompetenz unserer Mitarbeiter angewiesen. Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung zeigt sich sehr deutlich, dass jede Maschine nur so gut ist, wie der Mensch, der sie bedient“, so Salzer.

Eine wesentliche Herausforderung von w&p Zement ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Know-how. Um für jeden Anlassfall den richtigen Spezialisten greifbar zu haben, nutzt das Unternehmen seit 2020 spezielle Datenbrillen für Wartungen und technische Eingriffe. Unter der Zuhilfenahme einer neuen Technologie von Ubimax können Spezialisten auch aus der Distanz wie mit ihren eigenen Augen sehen, welche Handgriffe der Techniker vor Ort macht. „Der Einsatz von Datenbrillen ermöglicht es uns, technische Probleme in Rekordzeit zu lösen und bringt zudem CO2-Einsparungen durch reduzierte Reisetätigkeiten von Spezialisten“, erklärt Salzer.

Auch in der Logistik setzt w&p auf intelligente Technik, um den Transport von Zement und Beton effizienter und damit umweltschonender zu gestalten. Sämtliche Lkw sind dafür über GPS direkt mit der Disposition verbunden. Nachdem ein Lieferauftrag freigegeben wird, bestimmt das System automatisch die Beladestelle sowie ein passendes Fahrzeug. Die erforderlichen Lieferinformationen werden umgehend an den Fahrer weitergeleitet. Anschließend wertet das System sämtliche Bewegungsdaten aus, um weitere Optimierungspotenziale zu identifizieren. So werden gleichzeitig Kosten, Treibstoff und Wartezeiten reduziert. Seit 2019 ist am Standort Wietersdorf in Kärnten ein vollautomatisiertes Zementlabor im Einsatz. Dieses sammelt selbstständig über 40 000 Materialproben pro Jahr, die von Robotern im Labor genauestens untersucht werden. Dadurch können die Mitarbeiter am Leitstand selbst kleinste Unregelmäßigkeiten in Echtzeit ausbessern. Über die reine Qualitätssteigerung hinaus stellt die Prozesskontrolle auch einen optimalen, sprich schonenden Einsatz natürlicher Ressourcen sicher.

Januar/Februar 2023