Immer volle Regale, stets frische Ware: Diese Anforderungen haben allgemein Verbraucher. Die Corona-Pandemie und die Verzögerungen der Lieferketten stellten die Warenlogistik im Lebensmittel-Einzelhandel jedoch vor besondere Anstrengungen. Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse sind weitere Herausforderungen, denen Supermärkte ausgesetzt sind und entsprechend reagieren müssen. So arbeitet die REWE-Gruppe an einer Optimierung der Lagerstruktur, um Kunden schnell und effizient mit Waren in ihren Märkten zu versorgen. Eine Folge davon: Das ehemalige Zentrallager inklusive Verwaltungskomplex der REWE West EG in Korschenbroich wird von der Firma Peter Hardt GmbH in Zukunft rückgebaut. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, das Gelände komplett neu zu entwickeln und den bestehenden Markt erweitern zu können.

Entsprechende Vorbereitungen traf das Abbruchunternehmen auf der bauma in München und stockte seinen Maschinenpark bei seinem Stammlieferanten, der Zeppelin Niederlassung Köln, auf. Mit einem neuen Cat Kettenbagger 330, inzwischen der sechste im Bunde, hat sich die Peter Hardt GmbH weiter verstärkt und mischt in Zukunft bei Abbruchprojekten mit. Das Baumaschinenmodell spielt folglich beim REWE-Abbruch auch eine Schlüsselrolle. Mit Abbruchzange, Abbruchgreifer, Hammer und Löffel wird dem Gebäudekomplex, der zwischen 1961 und 1970 errichtet wurde, in bis zu elf Metern Höhe zu Leibe gerückt. Es geht dabei um rund 76 000 Kubikmeter umbauten Raum und zehn Lagerbereiche, die entfernt werden müssen. Effizientes Vorgehen, schnelles Reaktionsvermögen und Flexibilität spielen dabei eine große Rolle. „Wir brechen im Schnitt fünf Supermärkte pro Jahr ab und haben entsprechende Routine und Know-how“, erklärt Firmeninhaber Jürgen Hardt. Daher wurde der gesamte Rückbauprozess, von der Planung über die Risikobewertung bis hin zur Auswahl der passenden Technik, angepasst.

Das Familienunternehmen setzt auf die geballte Kraft von Cat Maschinen. Diese kommt von einem Radlader 918M, Minibagger 305 und Dozer D4, der ebenfalls auf der bauma in Form eines Mietkaufs übernommen wurde. Was auf der bauma noch gezeichnet wurde, war ein weiterer Cat Minibagger 303.5. Er soll bei der Entkernung und bei der Schadstoffsanierung unterstützen.
Um die technischen Vorteile zu nutzen, zählt das Unternehmen in Zukunft auch auf die Leistung eines Mulchers. Hinzu kommen Funktionen wie eine 2D-Steuerung im Cat 330, die bei den nachfolgenden Erdarbeiten auf dem REWE-Gelände gefragt ist, um für Präzision zu sorgen. „Wir steigen in weitere Assistenzsysteme ein“, kündigte Jürgen Hardt auf der bauma an. Schließlich muss meist – wie auch auf dem REWE-Areal – die Bausubstanz bis hin zu den alten Fundamenten beseitigt werden.
Besondere Anforderungen, die das Team im Fall des ehemaligen Zentrallagers inklusive Verwaltungskomplexes von REWE zu bewältigen hat, sind das Volumen und das enge Zeitfenster. Eine weitere Herausforderung: der fachgerechte Umgang mit Kühlmitteln sowie mit Asbest, KMF und bitumenhaltigen Dachbahnen. Effiziente Entsorgungswege gewährleisten einen reibungslosen Ablauf und sind zusammen mit der Trennung und Aufbereitung der Baumaterialien – auch Styropor findet eine neue Verwendung – der Schlüssel für den nachhaltigen Abbruch und für einen Wertstoffkreislauf. Dank Lärmschutz, Wasserberieselung sowie Staubschutzmaßnahmen halten sich die Auswirkungen von Emissionen auf die Umgebung in Grenzen. Aber auch durch Technik nach neuestem Stand wird dafür gesorgt, weitgehend geräuscharm voranzukommen.
Juni 2025