Zeppelin baute 2019 Pole-Position beim Vertrieb und Service aus

Startklar für das Rennen im Baumaschinenvertrieb und -service im Geschäftsjahr 2020 machten sich rund 400 Zeppelin Mitarbeiter aus Deutschland, Österreich, der Slowakei und Tschechien am Nürburgring beim jährlichen Kick-off und bei einer Produktschulung. In Reichweite zur Rennstrecke und unweit der legendären Nordschleife erhielt die Vertriebs- und Servicemannschaft aktuelle Informationen, um im Geschäft mit neuen und gebrauchten Cat Baumaschinen in der Bausaison wieder Vollgas geben zu können. Damit verbunden war auch ein Rückblick auf das in 2019 Erreichte, was in einer Spitzenleistung mündete, die Analogien zum Motorrennsport nahelegt. „Sportlich gesehen erzielte Zeppelin 2019 den WM-Titel in der Formel 1 im Vertrieb und Service von neuen und gebrauchten Cat Baumaschinen. Unsere Mitarbeiter haben 2019 einen unglaublichen Verkaufserfolg eingefahren und noch nie zuvor 9 610 Geräte im Markt platzieren können. Das ist der beste Wert aller Zeiten, den wir maßgeblich dank der bislang für uns erfolgreichsten bauma erzielt haben. Doch die Investitionsbereitschaft unserer Kunden blieb das ganze Jahr über auf hohem Niveau bedingt durch deren volle Auslastung, sodass 2019 als bestes Jahr mit Rekordumsatz und -ergebnis für die Zeppelin Baumaschinen GmbH in die Firmengeschichte eingehen wird“, freute sich deren Vorsitzender der Geschäftsführung, Fred Cordes, zugleich Leiter der strategischen Geschäftseinheit (SGE) Baumaschinen Zentraleuropa.

Norbert Haug und Fred Cordes
Norbert Haug (Mitte), der ehemalige Motorsportchef von Mercedes-Benz, gab Tipps aus der Formel 1, hier mit Fred Cordes, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Zeppelin Baumaschinen, Peter Gerstmann, Vorsitzender der Zeppelin Konzern-Geschäftsführung, Andreas Brand, Aufsichtsratsvorsitzender des Zeppelin Konzerns, und Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Zeppelin Konzern-Geschäftsführung (von links).

Der gesamte Zeppelin Konzern befand sich 2019 gemäß der vorläufigen Hochrechnung auf der Überholspur. „Wir haben nicht nur unseren Umsatz die letzten zehn Jahre um 42 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro ausgebaut, sondern dank unserer neuen Geschäftseinheit Nordics und durch die Übernahme der Aktivitäten als Caterpillar Vertriebs- und Servicepartner in Schweden, Dänemark und Grönland auch die Mitarbeiterzahl auf über 10 000 gesteigert“, gab Peter Gerstmann, Vorsitzender der Zeppelin Konzern-Geschäftsführung, bekannt. Anerkennung für die erbrachte Leistung zollte daher auch Andreas Brand, Aufsichtsratsvorsitzender des Zeppelin Konzerns und Oberbürgermeister von Friedrichshafen, der sich persönlich bei den Mitarbeitern für ihren Einsatz bedankte. Er wies dabei auch darauf hin, worauf es im Geschäftsleben ankommt: „Nicht ausruhen auf dem Erfolg, weil man daran gemessen wird, was man in Zukunft erreicht.“ 

Im Detail gelang es dem Baumaschinenbereich besonders gut bei Kompaktgeräten abzuschneiden – da wurde ein neuer Rekord mit Cat Minibaggern aufgestellt. „Hier konnten wir unsere Marktposition deutlich ausbauen. Diese Entwicklung geht auf eine Produktpalette zurück, wie wir sie noch nie in der Hand hatten“, führte Fred Cordes aus. Aber auch bei Cat Standard- und Großgeräten wurden eine Rekordentwicklung hingelegt und Marktanteile dazugewonnen, die insbesondere auf die neue Generation bei Kettenbaggern zurückzuführen sind. Weit über Plan bewegte sich Zeppelin mit seinen Umschlagbaggern im Segment Industrial und Waste für Materialumschlag und Recycling. Und selbst im Bereich der Anbaugeräte und Ausrüstungen stiegen die Umsätze deutlich an. Im Gebrauchtmaschinengeschäft wurde der zweithöchste Umsatz in der Firmengeschichte erzielt. „Es ist umso bemerkenswerter, weil wir das in einem bauma- Jahr erreicht haben, was bislang eher durch weniger starke Nachfrage nach Gebrauchtmaschinen gekennzeichnet war“, stellte Kurt Kerler, Zeppelin Bereichsleiter für Gebrauchtmaschinen, dar. Darüber hinaus wurde das Unternehmen von Caterpillar als bester Händler ausgezeichnet, der die meisten Gebrauchtmaschinen mit dem Gütesiegel Cat Certified Used und Longlife-Garantie verkauft hatte. Auf der Erfolgswelle ritt auch der Service, der 2019 einen Rekordumsatz dank der mittlerweile rund 53 600 in den Markt gebrachten aktiven Baumaschinen erreichte. Daran hatte das After Sales Geschäft mit Ersatzteilen und Verschleißteilen einen großen Anteil, aber auch das Online-Geschäft sowie Dienstleistungen wie das Instandsetzungsprogramm Cat Certified Rebuild oder die durch das eigene Öllabor durchgeführten Ölproben, mit denen eine neue Rekordmarke geknackt wurde. Unter allen Cat Händlern ist Zeppelin derjenige mit der höchsten Abschlussquote an Serviceverträgen. „Vor allem das Servicepaket Parts Plus, das den automatisierten Versand von Wartungsteilen beinhaltet, hat sich zu einem großen Erfolg entwickelt. Andere Caterpillar Händler werden daher unser Konzept übernehmen. Nicht nur damit sind wir Vorreiter, auch sonst sind wir beim Service Benchmark unter allen Caterpillar Händlern weltweit“, führte Thomas Weber aus, bei Zeppelin Baumaschinen der für den Service verantwortliche Geschäftsführer. Das zeigte sich dann 2019 in der Auszeichnung „Gold-Status“, die Caterpillar Zeppelin für die Leistungen im Service und der erzielten Kundenzufriedenheit verliehen hat. 

„Der Markt hat im letzten Jahr mitgespielt. Unsere Kunden waren bereit, viel zu investieren. Diese Chance haben wir genutzt. Normalerweise gilt für uns: Wenn der Markt wächst, legt auch Zeppelin beim Wachstum zu. Doch 2019 sind wir doppelt so stark gewachsen, wie der Markt. Natürlich soll man Erfolge wie diesen genießen, aber wir wollen uns darauf nicht ausruhen, sondern noch besser werden. Die Messlatte für 2020 ist hoch“, äußerte Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Zeppelin Konzern-Geschäftsführung. 

Deswegen wurden die Mitarbeiter auch eingeschworen auf die zukünftige Strategie. Prominente Unterstützung und Tipps aus der Formel 1 hatte sich Zeppelin vom ehemaligen Motorsportchef von Mercedes- Benz, Norbert Haug, geholt. „Früh Vollgas geben, spät bremsen und nicht aus der Kurve fliegen“ – riet die Rennsportikone dem Zeppelin Vertriebs- und Serviceteam, wie es 2020 Kurs halten kann. Unter seiner Leitung ging Mercedes mit seinen Partnerteams zwischen 1998 und 2009 als Gewinner von vier Formel-1-Fahrer- und zwei Konstrukteurs-Weltmeistertiteln hervor. Dass auch Niederlagen Voraussetzung sind, um nachhaltige Erfolge zu erzielen, machte Norbert Haug deutlich, der Parallelen zog zwischen dem Rennsport und dem Berufsleben: „Niederlagen haben mehr Lernpotenzial als Siege, was natürlich nicht heißt, dass Niederlagen über Siege gehen. Aber wer aus Niederlagen nicht lernt, rennt Siegen ewig hinterher. Das ist in der Arbeitswelt kein Haar anders als im Motorsport.“ 

Um Siege in Form von Verkaufserfolgen 2020 einfahren zu können, hat Zeppelin die Weichen dafür gestellt. „Kunden dürfen wieder ein Feuerwerk an neuen Produkten erwarten, und das in einem Jahr, in dem keine bauma stattfindet, wo normalerweise eine Vielzahl an Neuheiten auf dem Markt eingeführt werden“, so Konrad Werkmann, Zeppelin Bereichsleiter für das Produktmanagement. Im Fokus von Zeppelin soll weiterhin das Segment Recycling und Entsorgung liegen. „Wir haben uns außerdem fest vorgenommen, unseren Cat Zweiwegebagger weiter auf dem Markt zu etablieren“, kündigte Fred Cordes an. Profitieren will Zeppelin in Zukunft von Synergien, die sich durch die neue SGE Nordics ergeben – seit Jahresanfang wird Kunden in Dänemark, Grönland und Schweden das gesamte Portfolio an Cat Bau- und Bergbaumaschinen angeboten. „Das dürfte auch für unser Gebrauchtmaschinengeschäft interessante Absatzmöglichkeiten bieten“, meinte Fred Cordes. 

Geplant sind Investitionen, um digitale Angebote und Geschäftsmodelle weiter auszubauen. Hierzu zählte Ilka Kallin, Zeppelin Bereichsleiterin Marketing, den Online-Konfigurator, über den Kunden seit mittlerweile drei Jahren ihre Wunsch- Baumaschine nach ihren Anforderungen zusammenstellen und eine Preisanfrage starten können. „Darüber treten immer mehr Kunden mit uns in Aktion und stetig steigen Besucherzahlen und Klicks. Den Konfigurator wollen wir weiter optimieren“, versprach Kallin. Damit verbunden sein wird ein neues Design, das sich an der 2019 eingeführten Online-Plattform www.baggerboerse.de anlehnen wird. Darüber hinaus können Benutzer einfach und schnell einen unverbindlichen Preis für ihre gebrauchten Baumaschinen erhalten. „Wir konnten bereits viele gebrauchte Baumaschinen darüber an- und wiederverkaufen. Hier haben wir noch viel vor. Was die Schwacke-Liste im Automobilbereich ist, soll die baggerboerse.de bei Baumaschinen werden“, meinte Kurt Kerler. Auch der Online-Service soll über das Kundenportal weiter ausgebaut werden. So bietet Zeppelin seit diesem Jahr auch eine mobile Version an, die auf den gleichen Features basiert, wie sie Kunden bereits kennen, die darauf am Desktop zurückgreifen. „Damit erhoffen wir uns eine weitere Steigerung unserer Ersatzteilumsätze. Aber auch unsere Aktivitäten im E-Commerce wollen wir 2020 weiter vorantreiben“, so Thomas Weber. Hierzu zählte er auch den Remote Service inklusive Fernflashen von Baumaschinen. 

„Besonders wichtig ist mir bei allen Geschäften die operative Exzellenz. Hohe Qualität müssen wir für alle Prozesse und Dienstleistungen sicherstellen, angefangen von der Beratung des Kunden bis hin zur Auslieferung unserer Maschinen und anschließenden Betreuung durch den Service“, forderte Fred Cordes. So sollen etwa Abläufe und Prozesse in der Logistik optimiert und weiter automatisiert werden. In Zukunft soll auch KI (künstliche Intelligenz) genutzt werden, um den Bedarf am Markt noch besser erfassen zu können. „Nur, wenn man das kleinste Detail im Griff hat, kann man präzise arbeiten“, zitierte Fred Cordes die Rennsportlegende Niki Lauda – auch da kann die Formel 1 Orientierung sein.

März/April 2020