Fernwärme gilt als Hoffnungsträger für die Wärmewende: Der Anschluss an das Wärmenetz ermöglicht es, viele Haushalte auf einen Schlag auf klimaneutrales Heizen umzustellen. Bis 2045 kann Berechnungen von Agora Energiewende zufolge ein Drittel der Wohnungen mit Fernwärme versorgt werden. Hierfür sind jedoch ein zügiger Aus- und Umbau des Wärmenetzes sowie eine Umstellung der Erzeugung nötig – darauf konzentriert sich die SEG Rohrbau GmbH, die von der N-ERGIE aus Nürnberg 2024 übernommen wurde und nun als eigenständiges Unternehmen Leistungen rund um den Ausbau der Fernwärme-Versorgung aus einer Hand anbietet. Dafür braucht es jedoch auch die nötige Baumaschinentechnik. Diese wurde seitens Zeppelin an die Unternehmensvorgaben angepasst, damit die bis zu 15 Kolonnen die anfallenden Arbeiten wirtschaftlich ausführen können.

„Mit unserem starken Partner im Hintergrund ergeben sich deutliche Vorteile, was unser komplettes Leistungsspektrum betrifft“, erklärt Werner Aicher, Betriebsleiter der SEG Rohrbau GmbH. Das definiert er so: Bei der Planung zu unterstützen, Tiefbau- und Rohrleitungsarbeiten durchzuführen, Elektroarbeiten zu übernehmen und auch im Notfall bei Störungen 24/7 zur Stelle zu sein. Das Unternehmen, das seit 1989 am Markt besteht, hat sich neben dem Fernwärme-Leitungsbau auf den Kanal- sowie Kabelbau, den Wasser-Leitungsbau, den Bau von Gasleitungen sowie die Sanierung von Rohren spezialisiert, die für Stadtwerke sowie Energieversorger ausgeführt werden. „Wir bieten auch Dienstleistungen an, wie Isolierarbeiten und das Schweißen von Rohren“, stellt Werner Aicher vor. Firmensitz ist Au in der Hallertau. Ein weiterer Standort befindet sich in Bad Reichenhall. Für die absehbare Zukunft hat Betriebsleiter Werner Aicher auch schon konkrete Pläne. „Wir wollen im Frühjahr auch eine Niederlassung in Nürnberg aufbauen und von einem mobilen Raumcontainer aus das Geschäft vor Ort weiterentwickeln“, kündigt er an.

Auf Expansionskurs ist die SEG Rohrbau GmbH auch, was das Team mit knapp 70 Mitarbeitern betrifft – es soll weiter wachsen. „Wir bilden aus und fördern junge Leute wie einen angehenden Bauingenieur, der bei seiner dualen Ausbildung unterstützt wird“, berichtet Werner Aicher. Zu den für Mitarbeiter angebotenen Benefits gehören Fitnesskurse, aber auch eine moderne und zweckmäßige Ausstattung in Form funktionstauglicher Arbeitskleidung für die Sommer- und Wintermonate.
Um sich auf die große Bandbreite an Tätigkeiten auszurichten, wurde jüngst der Maschinenpark angepasst. „Wir haben mit Zeppelin und der Niederlassung München ein besonderes Lösungskonzept erarbeitet und wollen damit entsprechende Strukturen als Standard einführen“, stellt Werner Aicher vor. Das Ergebnis: zwei Cat Mobilbagger M319 und zwei kompakte Cat Radlader 908, die Philipp Richard, Zeppelin Verkaufsrepräsentant, mit einer umfassenden Ausrüstung lieferte. Geachtet wurde besonders auf Sicherheitsfeatures, wie Breitreifen bei den Baggern, die deren Standsicherheit gewährleisten sollen, aber auch auf eine hydraulische Schwingungsdämpfung und Rückfahrkameras. Was die kompakten Radlader betraf, sollen sie eine statische Kipplast von mindestens vier Tonnen erreichen, wenn diese mit ihren Universalschaufeln Material transportieren.

Weitere wesentliche Bedingung war, ein einheitliches Wechselsystem einzuführen. „Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Arbeitsgeräten an den großen Baggern und haben nun mit Oilquick OQ70/55 einen einheitlichen Standard definiert, um manuelles Arbeiten damit zu reduzieren“, so der Betriebsleiter. Zum Werkzeugpaket gehören verschiedene Tieflöffel, ein Sortiergreifer sowie eine Anbauverdichterplatte. „Eine weitere Besonderheit: Es wurde sogar extra eine Explosionszeichnung für einen Sieblöffel angefertigt, der beim Lösen von Asphalt diesen sofort vom Sand beziehungsweise der Tragschicht trennt“, so Philipp Richard. Das erleichtert den Umschlag, weil die Materialien sortenrein aufgehäuft werden können. Selbst die Zinken für die Palettengabeln der Radlader wurden angepasst und verlängert, weil sich auch da SEG Rohrbau nicht mit Standardmaßen begnügen wollte, wenn Stahlabdeckplatten umzuschlagen sind. Eine weitere Vorgabe, auf die der Leitungsbauer bei seinen Baggern Wert legt: Trotz ihrer Größe sollen sie einen kurzen Heckschwenkradius haben und entsprechende Reichweite sowie Grabtiefe erzielen können. Vielfach erfolgen die Arbeiten im innerstädtischen Bereich – der Platz, um die Arbeiten auszuführen, ist limitiert. „Der M319 ist in seiner Größenklasse führend und durch die Vielzahl der Werkzeuge können wir die Maschine maximal auslasten. Phasen, in denen der Fahrer pausiert, weil er warten muss, werden immer weniger. Uns war wichtig, dass darum die Maschinen wirtschaftlich und ergonomisch zu bedienen sind, zumal wir eine gemischte Altersstruktur von jungen und erfahrenen Mitarbeitern in der Belegschaft haben“, so Werner Aicher. Auch für sie müssen die Baumaschinen dem neuesten technischen Standard entsprechen, um Fahrern einen zeitgemäßen Arbeitsplatz bieten zu können. „Wir sind überzeugt, dass Baustellen in Zukunft nur noch mit 3D-Steuerungen zu bearbeiten sind, selbst im Rohrleitungsbau, weil das Thema BIM, sprich Building Information Modeling, eine immer größere Rolle insbesondere beim Aufmaß und GIS spielen wird“, glaubt Werner Aicher. Auch deswegen hat er mit der neuen Generation der Cat Mobilbagger die Weichen dafür gestellt.
Februar 2025