Manfred Hoffmann schickt seinen 1 111. Cat Radlader in den Stahlwerkeinsatz

Am 11.11. um 11 Uhr 11 fällt traditionell der Startschuss für die fünfte Jahreszeit, doch diese Zahlenkombination hat nicht nur für den Karneval eine Bedeutung, wenn sich jeder Jeck im Rheinland auf das närrische Treiben freut, sondern auch für Cat Baumaschinen ist die Zahlenfolge von Belang. Denn das auf die Vermietung spezialisierte Unternehmen Manfred Hoffmann Baumaschinen Industrieservice hat dazu seinen ganz persönlichen Bezug. Der mittelständische Familienbetrieb, der am Aschermittwoch 1980 gegründet wurde, kann zum Höhepunkt des Karnevals den 1 111. Cat Radlader in seine Mietflotte aufnehmen. Die Jubiläumsbaumaschine ist ein Cat 980, der Teil eines größeren Maschinenpakets ist, zu dem auch zwei Cat Blockhandler 988 gehören, die ebenfalls für den Stahlwerkseinsatz bestimmt sind. Der inhabergeführte Mittelständler setzt seit jeher auf Premiumprodukte, Zuverlässigkeit und eine ausgeprägte Servicementalität. Was es bedeutet, beständige Geschäftsbeziehungen zu Mietkunden auf der Baustelle, im Steinbruch, beim Recycling, in der Hütten- und Stahlindustrie, dem Kraftwerk oder beim Hafenumschlag zu unterhalten sowie langjährige Lieferantenpartnerschaften wie mit Zeppelin aufzubauen, erklären Diplom-Volkswirtin Barbara Hoffmann, geschäftsführende Gesellschafterin, und Diplom-Volkswirt Peter Lormann gegenüber der Redaktion Baublatt. Beide leiten das Unternehmen mit rund 160 Mitarbeitern in der zweiten Generation.

Baublatt: Die Maschinengattung Radlader dominiert von Anfang an bis heute die Flotte. 1980 startete Firmengründer Manfred Hoffmann mit einem gebrauchten Cat Radlader 950C, den er den Zechen im Ruhrgebiet zur Miete anbot. Wie ist es gelungen, in 43 Jahren 1 111 Cat Radlader – ein weltweiter Spitzenrekord – in Betrieb zu nehmen?

Barbara Hoffmann: Wir konzentrieren uns auf Premiummarken, Zuverlässigkeit und eine ausgeprägte Servicementalität – das war und ist gefragt. Mein Vater hat erkannt, dass Kunden Komplettlösungen wollen. So werden seit den Anfängen unsere Baumaschinen mit einem umfassenden Dienstleistungspaket auf Basis unseres einzigartigen Full Service angeboten. Unsere Kunden können sich bei allen anstehenden Serviceleistungen an uns wenden und müssen keine eigenen Werkstätten vorhalten. So können ihre Kosten für die Maschineneinsätze niedrig gehalten und genau kalkuliert werden. Wir möchten den Kunden mit unserer Dienstleistung dabei unterstützen, den Fokus auf sein Kerngeschäft zu richten. Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass er bei uns eine Maschine bekommt, welche die volle Leistungsfähigkeit hat. Sollte das nicht mehr sichergestellt werden können, wird das Gerät ausgetauscht. Im Laufe der Jahre wurde das Dienstleistungsspektrum immer weiter verfeinert und an die Kundenwünsche angepasst. Und damit wuchs unser Maschinenpark von Jahr zu Jahr.

Peter Lormann: Größe allein ist bei uns allerdings kein Kriterium. Wir könnten noch mehr machen, aber inzwischen ist das Fachpersonal der limitierende Faktor, da wir einen umfassenden Service bieten sowie Reparaturen und Inspektionen durchführen. Wir verstehen uns als Dienstleister. Der Service liegt bei uns im Blut: Dafür sorgen die über 130 Monteure im Außendienst und in der Werkstatt. Der Service ist unser Aushängeschild und hat dafür gesorgt, dass wir uns stetig weiterentwickeln konnten und gewachsen sind. So kamen mit der Zeit immer mehr Maschinen zusammen, sodass wir heute eine solch einzigartige Radlader-Flotte betreuen.

Gemeinsam freuen sich Barbara Hoffmann, Peter Lormann und Manfred Hoffmann über den weltweiten Rekord, den 1 111. Cat Radlader in Betrieb zu nehmen. Fotos: Manfred Hoffmann

Baublatt: Warum ist Cat so stark vertreten?

Barbara Hoffmann: Es liegt daran, dass wir an das Produkt und die Marke Cat glauben. Das erklärt den Anteil von über 50 Prozent. Wir kaufen damit Qualität und Zuverlässigkeit ein. Hier kommt uns die Nachfrage entgegen. Unser Anspruch ist, mit einem Premiumprodukt für Kunden die beste Lösung anzubieten oder für sie zu entwickeln. Das zahlt sich dann auch aus.

Baublatt: Warum haben sich in Ihrer Flotte Radlader und nicht Bagger etabliert?

Peter Lormann: Unsere Anfänge sind mit der Steinkohle verbunden. Damals brauchte man mehr Radlader und Muldenkipper. Wir beschaffen nur Geräte, für die auch eine Nachfrage besteht. Ein Bagger ist eher ein klassisches Baugerät und mehr für den Tiefbau gedacht, den wir zwar auch bedienen, aber in der Industrie geht die Gewichtung in Richtung Radlader – aufgrund von werksinternen Materialtransporten.

Baublatt: Warum sind bei Ihnen in der Flotte Cat Radlader 966 und Cat 972 die klassischen Kernmaschinen? Was hat sich hier als gängigste Ausstattung durchgesetzt?

Peter Lormann: Es sind typische Produktionsmaschinen, die einen guten Kompromiss zwischen Maschinengröße und Produktivität darstellen. Man kann damit einen Lkw beladen und an der Wand Kies fördern. Diese Maschinen sind Allrounder. Das erklärt ihre Häufung bei uns im Maschinenpark. Sie haben alle eine Schaufel. Standard ist inzwischen auch eine Zentralschmieranlage und Komfortkabine. Damit können wir schon viele Einsätze abdecken. Ganz wichtig ist auch die Ergonomie. Wenn der Fahrer 50 statt 45 Minuten voll konzentriert arbeiten kann, dann sind das schon mal zehn Prozent Leistungsgewinn. Es gibt Fälle, bei denen Kunden pro Schaufel nur ein paar Cent verdienen. Da ist es wirklich wichtig, dass die maximale Produktivität erreicht wird. Sonst würde sich ein Einsatz nicht lohnen.

Baublatt: Ob Baumaschinen wirtschaftlich sowie ergonomisch sind, geht letzten Endes auf Nachhaltigkeit zurück. Fragen Kunden inzwischen gezielt an, wie Sie Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, um so selbst hier bessere Ergebnisse zu erreichen?

Peter Lormann: Der Spritverbrauch pro Tonne hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Einsatz und dem Fahrer. Hier wird jeder seine eigenen Erfahrungen machen müssen, wenn mit der Maschine eine gewisse Zeit gearbeitet wurde. Elektrische Baumaschinen, wie Bagger mit Kabelführung, haben wir bereits bestellt. Der Kunde, der sich diesen mieten wird, hat extra für den Einsatz seinen Betrieb umgebaut, sodass die Baumaschine weitgehend von einem festen Platz aus arbeitet und nicht mehr auf dem Gelände herumfahren muss. Nachhaltigkeit zeigt sich jedoch nicht nur daran, dass die Maschinen regelmäßig ausgetauscht werden und wir Kunden moderne Abgastechnik mit niedrigen Verbrauchswerten bieten können, sondern an nachgelagerten Themen, zum Beispiel wie nachhaltig unser Service ist.

Barbara Hoffmann: Eine hohe Verfügbarkeit ist allerdings ebenfalls Teil der Nachhaltigkeit, weil Maschinen leistungsfähig sein müssen, um nicht den Produktionsprozess zu stören. Natürlich wäre der Idealzustand wünschenswert, eine Maschine mit dem geringsten CO2-Ausstoß zu haben, die gleichzeitig maximale Verfügbarkeit bei minimalen Produktionskosten pro Tonne ausweist. Mit unserem Full Service möchten wir mehr Leistungsreserven aus jeder Maschine herausholen. Wir treten an mit Verfügbarkeitsgarantien und bieten eine moderne Flotte, die regelmäßig erneuert wird und die im Hinblick auf den CO2-Ausstoß bestmöglich eingesetzt werden kann.

Peter Lormann: Nachhaltigkeit ist ohnehin fest verankert in unserem Familienbetrieb, da man immer auch an die nächste Generation denkt. Ich bin der Überzeugung, dass wir mit unserem Geschäftsmodell der Miete, das vor 43 Jahren von meinem Schwiegervater Manfred Hoffmann gegründet wurde und inzwischen neudeutsch der „Shared Economy“ zugeordnet wird, schon immer nachhaltig unterwegs waren.

Baublatt: Baumaschinen müssen auch was aushalten und sollten dennoch langlebig eingesetzt werden können. Immer wieder bekommen Ihre Cat Geräte auch im Rahmen einer Rundumerneuerung in Form des Instandsetzungsprogramms Rebuild eine Auffrischung und werden in einen neuwertigen Zustand versetzt.

Barbara Hoffmann: Es ist uns sehr wichtig, dass die Geräte einen regelmäßigen Check-up und somit ein Update bekommen, um sie einsatzbereit zu halten. Auch das ist eine Form von Nachhaltigkeit. Unsere Mentalität ist, nachhaltig und werterhaltend zu reparieren.

Peter Lormann: Nachhaltigkeit ist ohnehin fest verankert in unserem Familienbetrieb, da man immer auch an die nächste Generation denkt. Ich bin der Überzeugung, dass wir mit unserem Geschäftsmodell der Miete, das vor 43 Jahren von meinem Schwiegervater Manfred Hoffmann gegründet wurde und inzwischen neudeutsch der „Shared Economy“ zugeordnet wird, schon immer nachhaltig unterwegs waren. Wir überlassen dem Kunden eine Komplettleistung. Der Kunde hat den Bedarf und erhält eine passende Lösung. Wir liefern die Maschine, die am besten für den angefragten Einsatz geeignet ist und stellen während der gesamten Mietlaufzeit die Leistungsfähigkeit der Maschine sicher. Braucht der Kunde das Gerät nicht mehr, nehmen wir es zurück.

Baublatt: Sie verstehen sich als Dienstleister: Was können Kunden alles an Leistungen über Sie abrufen? Worin unterscheiden Sie sich von anderen? Was sind hier Ihre besonderen Stärken?

Barbara Hoffmann: Was unsere Stärke ist: Wir gehen sehr flexibel auf die Kundenanforderungen ein, und das beginnt bereits bei der Anfrage. Uns ist sehr wichtig, immer die bestmögliche Lösung für die Anforderungen und Einsatzgegebenheiten des Kunden zu erarbeiten. Da wir herstellerunabhängig sind, können wir auf ein großes Portfolio zurückgreifen. Das zeigt sich neben den verschiedenen Maschinentypen auch bei der Ausstattung und den Anbauteilen. Gleichzeitig haben wir über die letzten vier Jahrzehnte viel Erfahrung sammeln können. Durch unsere zentralen Werkstätten und die hauseigene Schweißerei können viele Reparaturen und Anpassungen flexibel ausgeführt werden. Mit unserem Servicepersonal betreuen wir die Maschine umfassend. Wir haben da, wo wir tätig sind, insbesondere im Ruhrgebiet, sehr viele Stützpunkte mit Reparaturmöglichkeiten und Lagerhaltung von Ersatz- und Verschleißteilen errichtet, um schnellstmöglich reagieren zu können. Wir versuchen so zu arbeiten, dass die Maschinen eine hohe Verfügbarkeit aufweisen und vom Kunden bestmöglich eingesetzt werden können.

Peter Lormann: Wenn es Kunden wünschen, machen wir vorab eine Einsatzberatung und analysieren die Möglichkeiten und Optionen. Wir geben eine Empfehlung für Anbauteile ab und welche Ausrüstung wirtschaftlich sinnvoll ist. Es ist unser größtes Interesse, den Kunden perfekt zu beraten. Denn am Ende des Tages fällt das Problem auf uns zurück, wenn etwa die falschen Reifen auf einen Radlader aufgezogen wurden oder das Hubgerüst zu wenig Reichweite hat. Auch deswegen binden wir uns bereits an die Interessen der Kunden, denn nicht nur Kunden wollen eine maximal produktive Maschine haben, sondern wir auch. Eine maximal produktive Maschine läuft am zuverlässigsten und verbraucht am wenigsten Verschleißteile. Wir sind letztendlich dafür verantwortlich. Es ist daher immens wichtig, die richtige Auswahl zu treffen und das geht nur, wenn man den Einsatz kennt. Hier haben wir umfassende Erfahrungen über eine Vielzahl an Branchen und über die ganze Bandbreite an Produkten. Es macht schon einen Unterschied aus, ob ich eine Maschine für ein Stahlwerk für den Schlackenumschlag ausrüsten muss, oder ob ich damit Rollkies lade. Fällt ein Minibagger aus, können Mitarbeiter im äußersten Notfall schon mal selbst die Schaufel in die Hand nehmen. Bei einem 25-Tonnen-Bagger macht niemand den Aushub von Hand. Das ist aber eben auch der Grund dafür, warum das Servicenetz so wichtig ist. Auch weil wir ein regionaler Anbieter sind, kann ein Mitarbeiter innerhalb von zwei Stunden vor Ort sein.

Barbara Hoffmann: Schnelle Reaktionszeiten entsprechen unserer Servicementalität. Das gelingt nur, weil wir langfristige Einsätze haben, vor Ort beim Kunden sind und eine entsprechende Logistik sowie Infrastruktur beim Kunden aufgebaut haben. Unsere Mitarbeiter sind mit komplexen Gegebenheiten, wie in einem Stahlwerk, vertraut, und kennen Abläufe, Prozesse und Ansprechpartner beim Kunden.

Baublatt: In den Maschinen der neuen Generation steckt immer mehr Technik – etwa durch die integrierten Assistenzsysteme. Wie erklärungsbedürftig sind diese geworden und wie stellen Sie sicher, dass Kunden routiniert damit umgehen können?

Peter Lormann: Unterweisungen machen wir selbst und geben grundlegende Tipps, aber bei Schulungen nutzen wir gerne das Know-how von Lieferanten wie Zeppelin, die hier entsprechend aufgestellt sind und Kunden auf den neuesten Stand bringen, was die Maschinen alles können.

Barbara Hoffmann: Genauso nutzen wir Schulungen von Zeppelin für unsere eigenen Monteure. Die technischen Veränderungen sind so schnelllebig geworden, dass ein enger Austausch immer wichtiger wird. Es gibt sehr interessierte und topinformierte Kunden, die gezielte Fragen stellen. Viele Fahrer beherrschen die neuen Technologien bereits. Teilweise stellen wir auch unser eigenes Bedienpersonal zur Verfügung. Auch unsere Maschinisten müssen mit den Geräten bestmöglich umgehen können. Aber aufgrund des Fachkräftemangels gibt es leider nicht immer genügend Mitarbeiter, welche die neuesten Technologien vollumfänglich nutzen. Es ist gewissermaßen bedauerlich, dass hier das ganze Potenzial nicht immer ausgeschöpft wird. Manchmal ist darum auch etwas weniger mehr. Hierfür haben wir dann Maschinen wie die GC-Basis-Baureihe von Cat, die ihre Daseinsberechtigung für robuste Einsätze haben.

Baublatt: Fahrer haben inzwischen ein gewichtiges Wort mitzureden, was die Ausstattung der Arbeitsgeräte betrifft. Merken Sie auch, dass der Stellenwert der Maschinisten steigt?

Barbara Hoffmann: In der Tat. Es ist alles sensibel, komplex und schnelllebig geworden.

Baublatt: Sie arbeiten seit über 40 Jahren mit Cat Radladern. Welche Entwicklung stufen Sie als richtungsweisend ein?

Peter Lormann: Für mich ist es wirklich der Joystick, da er einen enormen Ergonomie-Vorteil bringt und für ermüdungsfreies Arbeiten sorgt, was wiederum die Produktivität erhöht. Aber wenn die Maschinen in sensiblen Bereichen eingesetzt werden, hat das klassische Lenkrad immer noch seine Daseinsberechtigung.

Barbara Hoffmann: Unser großer Vorteil ist, dass wir ein inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen sind. Das heißt, wir sind somit frei in unseren Entscheidungen – das gilt auch für die Risikobereitschaft. Wir haben unbeirrt – sowohl während der Corona-Pandemie als auch 2022 während der angespannten wirtschaftlichen Situation, hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine –, weiter in unseren Mietpark investiert – der 1 111. Cat Radlader ist dafür das beste Beispiel.

Baublatt: Seit der Corona-Pandemie und mit dem Krieg in der Ukraine kamen Lieferketten durcheinander. Wie waren Sie von den Lieferschwierigkeiten betroffen und wie haben Sie in der Vermietung reagiert?

Barbara Hoffmann: Die genannten Ereignisse haben uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Je komplexer die Rahmenbedingungen werden, desto stärker konzentrieren wir uns auf die Dinge, die wir selber beeinflussen können und versuchen dann, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Wir lassen uns nicht so schnell entmutigen oder beirren. Unser großer Vorteil ist, dass wir ein inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen sind. Das heißt, wir sind somit frei in unseren Entscheidungen – das gilt auch für die Risikobereitschaft. Wir haben unbeirrt – sowohl während der Corona-Pandemie als auch 2022 während der angespannten wirtschaftlichen Situation, hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine –, weiter in unseren Mietpark investiert – der 1 111. Cat Radlader ist dafür das beste Beispiel. Bei Ersatzteilen haben wir verstärkt das bevorratet, was wir ohnehin benötigen. Wir wollten unbedingt einen Versorgungsengpass vermeiden. Es hat sich ausgezahlt, dass wir seit jeher auf langjährige Partner und Lieferanten setzen. Hier stehen wir in einem engen Austausch und werden über neueste Entwicklungen zeitnah informiert. Wir setzen hier sehr auf Teamwork und würden uns als treue Geschäftspartner beschreiben. Letzten Endes geht es doch darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Herausforderungen zu meistern. Uns bereitet es immer wieder große Freude, mit langjährigen Lieferanten wie Zeppelin und unseren Kunden im Team zu arbeiten. Warum sollte man nicht seine Kräfte bündeln und gemeinsam an einem Strang ziehen? Auch das ist Teil einer nachhaltigen Unternehmensführung.

Peter Lormann: Eine Situation wie seit 2020 gab es die letzten Jahrzehnte nicht.

Baublatt: Es heißt: Mieten bietet Unternehmen Planungssicherheit. Wie lässt sich denn die wirtschaftliche Entwicklung an der Mietnachfrage ablesen? Wird in unsicheren Zeiten wie diesen mehr gemietet?

Peter Lormann: Miete ist in schwierigen Zeiten attraktiver für Unternehmen, doch derzeit ist nicht die Mietnachfrage das vorherrschende Thema, sondern das Problem der Beschaffung, also überhaupt Geräte zu bekommen. Das betrifft jedoch alle gleichermaßen. Wer lieferfähig ist, bekommt den Auftrag. Und auf ein Bauunternehmen übertragen bedeutet dies: Wer genügend Arbeitskräfte zur Verfügung hat, wird den Auftrag erhalten. Im Moment verwalten wir knappe Güter, sei es bei den Maschinen oder bei den Fachkräften.

Baublatt: Wirkt sich die Verknappung auch auf die Mietdauer aus?

Barbara Hoffmann: Häufig kommt es zu einer Verlängerung des Mietvertrags, wenn dieser ausläuft. Gleichzeitig ist es deutlich schwieriger geworden, langfristige Verträge zu kalkulieren.

Baublatt: Welche Auswirkungen hat die Entwicklung auf die Nachfrage nach Markenprodukten und auf die Leistung von Maschinen, wenn die Verfügbarkeit einen solchen Stellenwert erhalten hat?

Peter Lormann: Dass die Verfügbarkeit so im Vordergrund steht, macht sich deutlich bemerkbar. Während Kunden bisher viel eher auf eine bestimmte Marke oder Maschinentechnik bestanden haben, sind sie heute eher kompromissbereit.

Barbara Hoffmann: Im Premiumsektor stellen Kunden ganz gezielte Anforderungen. Sie würden daher keine Alternative in Kauf nehmen, die um Klassen schlechter ist, als sie es sonst gewohnt sind, sondern angesichts der Verfügbarkeitsproblematik einen guten Kompromiss beziehungsweise die zweitbeste Lösung akzeptieren, mit der sie gute Arbeitsergebnisse erzielen. Trotz der angespannten Situation haben aber Kriterien wie Leistungsfähigkeit, Produktivität und Zuverlässigkeit die Oberhand – und natürlich ein gut funktionierender Service.

Januar/Februar 2023