Michael Kellner und seine Passion für Cat Baumaschinen im Transformers-Stil

In der amerikanischen Action- und Science-Fiction-Spielfilmreihe Transformers dreht sich alles um Superkräfte und Superhelden. Solche kämpfen etwa als Cat Kettenbagger 320 Seite an Seite mit den anderen Maschinen-Heroes. Dank einer Kooperation von Caterpillar und der Produktionsfirma hatte auch die Baumaschine auf einem Schrottplatz ihren filmreifen Auftritt, als sie sich unter die Gruppe autonomer Roboter mischte. An dem Baustellenhelden orientierte sich der Unternehmer Michael Kellner und ließ den eigenen Cat Kurzheckbagger 325 zum Transformer Bumblebee umdesignen. Inzwischen sind dem Vorbild der Superhelden noch andere Geräte gefolgt. Sie sind auch sonst alles andere als gewöhnlich.   

Jede Maschine ist ein Unikat, doch alle sind im Stil von echten Superhelden gehalten. Fotos: Michael Kellner/Schwobaphotography  

Aus einem Cat Longfrontbagger 326 SLR wurde Iron Man, ein Cat Kettenbagger 330 wurde zu Megatron und ein Cat Kettenbagger 340 UHD zu Optimus Prime. Mit ihnen übernimmt das Unternehmen Aufgaben im schweren Erdbau sowie Abbruch. Auf der bauma verstärkte sich Firmenchef Michael Kellner um einen neuen Cat Kettenbagger 352 UHD, einen weiteren Kraftprotz für die Baustelle. Auch ein Cat Grader 140 und ein Cat Kettendozer D6 XE zählen inzwischen zu seiner Flotte, die man auf Autobahnbaustellen wie an der A3 oder A9 antrifft. Die im Transformers-Design gestalteten Baumaschinen fallen auf. „Ich wollte einen Wiedererkennungswert schaffen, als ich auf der Suche nach Motiven war. Da ein Cat 320 der nächsten Generation in der Transformers-Filmreihe mitspielte, lag es nahe, das als Vorbild zu nehmen“, erklärt Michael Kellner. Statt Airbrush anzuwenden, entschied er sich für eine Rundum-Folierung. „Wir arbeiten auch im Abbruch, und da bleiben Kratzer leider nicht ganz aus. Sie kann man leichter wieder ausmerzen. Das ist zwar viel Aufwand und bringt keinen Vorteil, aber ich bin ein leidenschaftlicher Maschinist“, meint der Firmenchef, der die Arbeitsgeräte alle auch selbst steuert, sollte mal einer seiner festen Stammfahrer ausfallen.  

Dass ihm sein Team viel bedeutet, unterstreicht er dadurch, dass die Maschinisten ein Mitspracherecht genießen, wenn Investitionen anstehen. „Wir lassen uns dann gemeinsam verschiedene Vorschläge unterbreiten und besprechen als Team, was wir wirklich benötigen“, so Michael Kellner. Sein Team ist jung. „Unser ältester Mitarbeiter ist 43 Jahre alt. Wichtig ist uns, dass wir die Maschinisten selbst ausbilden“, ergänzt er. Anziehungspunkt ist auch die außergewöhnliche Maschinentechnik, über die das Unternehmen Mitarbeiter für sich gewinnt. „So bekommen wir Fahrer, die den Job auch wirklich wollen und die ganz anders auf ihr Arbeitsgerät achten und es pflegen, weil sie die Kosten kennen. Da hat jeder seinen eigenen Kompressor in der Kabine“, so Michael Kellner.

Typisch ist für ihn, dass die Baumaschinen nicht nur ein besonderes Design auszeichnet, sondern auch noch so manches Extra haben. Der Cat 325 hat einen Tiltrotator in Sandwichbauweise mit einer High-Flow- Drehdurchführung und einer Zusatzverrohrung am Ausleger, um flexibel zu sein. Die Vorzüge hat Michael Kellner selbst schon auf Messen promotet, als er als Vorführer die Technik vorstellte. „Es funktioniert wie ein Handgelenk für den Bagger“, erklärt er. Denn damit lässt sich das Werkzeug endlos rotieren und seitlich schwenken. Die Baumaschine kann weitaus mehr Aufgaben und Arbeiten übernehmen und muss deutlich seltener neu positioniert werden, was die Arbeiten beschleunigt. Michael Kellner überlässt nichts dem Zufall und testet solche Anwendungen. „Wir schauen uns genau an, wie die Hydraulikschläuche verlegt sind und wie viel der Stahlbau aushält. Denn bei unseren Einsätzen wird die Technik stark beansprucht“, fügt er hinzu. Und dabei hat er auch im wahrsten Sinne Großes vor: Für seinen Cat 340 UHD will er ebenfalls einen Tiltrotator RC9 von Rototilt ausprobieren, damit auch der Fahrer seines 40-Tonners einfach zwischen Aushub- und Präzisionsarbeiten wechseln und gleichzeitig die Anzahl der für einen Auftrag erforderlichen Anbaugeräte verringern kann.  

Fester Bestandteil bei allen Maschinen sind 3D-Steuerungen, um ein anspruchsvolles Planum schnell und präzise zu realisieren. In Kombination mit Planierschaufel und Planierbalken gelingen selbst komplexe Böschungsarbeiten, ohne die Maschine ständig neu umsetzen zu müssen. „Auf Großbaustellen wie der A3 und A9 geht ohne gar nichts mehr, wenn etwa Massen zu bewegen oder Arbeiten für Fundamente für Brückenunterführungen vorzubereiten sind. Man ist so unabhängiger und nicht mehr auf den Vermesser angewiesen“, so Michael Kellner. Ein weiteres Kriterium ist die Schlagkraft: Er braucht universell einsatzbare Geräte, die wendig sowie zugleich standsicher sind, wie einen Cat Kurzheckbagger 325, aber auch trotzdem noch leistungsstark und genügend Reißkraft aufbringen, selbst wenn wie beim Autobahnbau wenig Platz zur Verfügung steht.

Was den Unternehmer immer wieder antreibt: Vorreiter zu sein. So baut er auf richtungsweisende und emissionsarme Technik wie in einem Cat Dozer D6 XE. Auf der bauma ließ er sich außerdem einen Cat Minibagger 301.9 electric und einen kompakten Radlader 906 electric reservieren, um sich als einer der ersten einen Produktionsslot bei Caterpillar zu sichern, wenn die Serienproduktion der elektrischen Baumaschinen startet.

Seine Leidenschaft für Baumaschinen hat er auch auf seinem Körper in Form eines tätowierten Schreitbaggers Menzi Muck verewigt. Denn zwölf Mal in seiner Karriere wurde er Weltmeister im Schreitbaggerfahren. Was für Potenzial in dieser Maschine steckt, weiß er darum nur zu gut – sie darf bei keinem Brückenabbruch fehlen – quasi als Teil einer schnellen Eingreiftruppe im Team. Auch von dem Schreitbagger hat er ein besonderes Exemplar in einer kupferfarbenen Speziallackierung in Kastanienbronze anfertigen lassen – der gleiche Farbton wie ihn auch ein BMW 7er hat. Um diesen besonderen Lack zu schützen, bekam das Arbeitsgerät eine Lackveredelung beziehungsweise Keramikbeschichtung. „Es ist nicht einfach, diesen Farbton zu lackieren, über den wir nur über viele Umwege rangekommen sind. Ich möchte immer das machen, was bislang noch keiner realisierte“, unterstreicht der Unternehmer.

Wenn es um Baumaschinentechnik geht, vertraut Michael Kellner seit zweieinhalb Jahren Daniel Bauer, vormals Verkaufsrepräsentant, heute Leiter Produktmanagement für Kompaktgeräte bei Zeppelin. Die beiden tauschen sich regelmäßig aus. „Daniel weiß genau, was ich haben will. Baumaschinen sind meine Passion und ich bin immer daran interessiert, wie man sich noch weiter verbessern kann“, räumt der Firmenchef ein. Das gilt für schwere Erdbau- und Abbruchbaustellen, die nun auch die Unterstützung von Superhelden erhalten. Aber auch zur Zeppelin Abteilung STS (Service-Technik-Schulung) besteht ein enger Kontakt, die ihn beim Umbau der Joysticks für die einfache Anwendung des Tiltrotators und der Anbaugeräte samt 3D-Steuerung unterstützte, um so das Maximale aus den Superhelden mit ihren Superkräften herauszuholen.  

November/Dezember 2022