Vorreiter bei batterieelektrischen Baumaschinen 

Die ersten Gehversuche mit akkubetriebenen Baugeräten auf landschaftsgärtnerischen Tiefbaustellen waren ernüchternd. „Der Akku war leider wenige Minuten später leer und es hat dann ein paar Stunden gedauert, bis beispielsweise ein Rüttelstampfer wieder einsatzbereit war“, beschreibt Gerhard Dörries seine Erfahrungen, anfangs alternative Antriebstechnik auf grünen Baustellen einzuführen. Inzwischen hat sich viel getan. „Bei Kleingeräten sind Akkuschrauber oder Laubbläser mit Akku längst Standard“, räumt der Geschäftsführer ein. Den nächsten Schritt macht er bei kompakten Baumaschinen – eine Premiere für ihn und seinen Baumaschinenlieferanten, die Zeppelin Niederlassung Hannover. Denn die Dörries GaLaBau GmbH setzt erstmals in Deutschland einen Cat Elektro-Minibagger 301.9 und einen Cat Elektro-Radlader 906 ein. Sie sollen bei der Gestaltung der Außenanlagen rund um die Fresenius-Klinik in Mannheim mithelfen, Wege anzulegen oder einen Platz für rund tausend Fahrräder zu schaffen.

Gerhard Dörries (Mitte) mit Oliver Worch (rechts), Zeppelin Vertriebsdirektor, und Jan Stümpfel (links), leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Hannover.

„Kunden, die sich für unsere batterie­elektrischen Baumaschinen wie die Elektro-Kompaktmaschinen interessieren, bieten wir diese aktuell in einem Miet-/Leasingmodell an. Denn auch wir wollen Erfahrungen sammeln. Wie leistungsstark ist die Batterie im Dauerbetrieb und wie lange der Akku hält, sind die wichtigsten Fragen, die derzeit bestehen. Daher setzen wir auf Kunden wie Gerhard Dörries, die Vorreiter beim Einsatz alternativer Cat Antriebstechnik sind und vorangehen, damit zu arbeiten“, erklärt Zeppelin Vertriebsdirektor Oliver Worch, der die Niederlassung Hannover leitet und seit 30 Jahren mit Gerhard Dörries und dessen Betrieb Geschäftsbeziehungen pflegt. 

Was die Ladeleistung betrifft, ist auch Gerhard Dörries gespannt, wie sich die beiden Baumaschinen bei ihrem Erst­einsatz bewähren. „Wir arbeiten damit keine fünf oder sechs Stunden am Stück, allerdings wenn sie eingesetzt werden, dann immer unter Volllast. Jedenfalls werden wir keine Geräte über Nacht und ohne Aufsicht laden, sondern tagsüber, wenn die Mittagspause ansteht. Wir haben schon unsere Erfahrungen gemacht, dass das Aufladen doch nicht so funktioniert hat wie geplant und nachts natürlich niemand da ist, der eingreifen kann.“ Neue Technologie bedeutet, sich umzustellen und das Verhalten anzupassen. „Man muss es wollen und die Mitarbeiter anders für den Umgang damit sensibilisieren, indem sie eben bewusst auf ausreichend Ladeleistung achten“, meint Jan Stümpfel, leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Hannover, der dem Unternehmen die Technik vermittelte. Gerhard Dörries waren im Herbst bei seinem Besuch der Fachmesse GaLaBau in Nürnberg die Produktneuvorstellungen aufgefallen. 

Batterieelektrische Baumaschinen im Doppelpack: Die Dörries GaLaBau GmbH setzt erstmals in Deutschland einen Cat Elektro-Minibagger 301.9 und einen Cat Elektro-Radlader 906 ein. 

Was den Unternehmer antreibt, mit batterieelektrischen Cat Baumaschinen Neuland zu wagen: Damit verbunden sind keine CO2-Emissionen während des Betriebs – gleichzeitig entstehen dabei weniger Geräusche. „Es ist für Mitarbeiter auf der Baustelle einfach angenehmer, damit zu arbeiten“, nennt der Unternehmer als Argumente für die Technologie. Zwar müsse man auch mit höheren Anschaffungskosten rechnen, räumt Gerhard Dörries ein, aber er sieht andere Vorteile. „Die Technik ist wartungsarm. Und Leerlaufzeiten gibt es kaum, wenn keine Leistung abgerufen wird, sofern die Maschinen dann ausgemacht werden. Umgekehrt ist die Leistung bei batteriebetriebenen Geräten sofort nach dem Starten voll da.“ Hinzu kommt noch, dass es keine Probleme mit einem Stromkabel gibt. Denn: „Wo keines mehr ist, kann man auch keines mehr durchtrennen oder nicht mehr drüberfahren, wenn die Stromversorgung mit Kabel erfolgt.“ 

Alternative Antriebe sieht der Unternehmer zugleich als Verpflichtung gegenüber seinem Arbeitsumfeld. „Wir arbeiten in der grünen Branche und da gebietet es sich von selbst, solche Technik einzusetzen. Das gehört auch zur Außendarstellung“, meint er. Dass das Unternehmen nachhaltig agiert, zeigt sich auch am verstärkten oder bewussten Recycling. Außerdem werden seit vielen Jahren biologisch abbaubare Öle eingesetzt. „Ich habe mich damit intensiv befasst und alle gängigen Hersteller am Markt geprüft und getestet. Inzwischen kann ich sogar behaupten, dass Bioöle bei Kälte den synthetischen Ölen überlegen sind“, so Gerhard Dörries. 

Arbeiten in der grünen Branche verpflichtet zur Nachhaltigkeit, ist Gerhard Dörries überzeugt. Fotos: Zeppelin

Das Unternehmen, das er zusammen mit seiner Frau Jutta Dörries führt und in dem auch ihr Sohn mitarbeitet, übernimmt bundesweite Baustellen. „Unser Betrieb ist klein, aber umsatzstark“, erklärt er. 30 Mitarbeiter sind im Schnitt beschäftigt, mit denen komplexe Projekte realisiert werden. Diese gehen meist über einen längeren Zeitraum. Die Grünanlagen am Schwabinger Tor in München zum Beispiel, die für die bayerische Landeshauptstadt umgesetzt wurden, dauerten drei Jahre: Denn der Bauherr ließ eine Tramstation errichten, wozu auch Arbeiten im Gleisbereich unter Bahnverkehr ausgeführt wurden. 

Die Wurzeln des Unternehmens reichen hundert Jahre zurück: Der Großvater Wilhelm Dörries betrieb eine Friedhofsgärtnerei, der Vater widmete sich dem professionellen Gemüseanbau. Gerhard Dörries gründete 1977 dann einen Galabaubetrieb, inzwischen mit klarer Ausrichtung auf den landschaftsgärtnerischen Tiefbau und auf überregionale Großprojekte. Über hundert Referenzen kann man mittlerweile vorweisen – anspruchsvolle Anlagen inklusive Dachbegrünung und Natursteinpflasterarbeiten werden als Generalunternehmer umgesetzt. Stehen Spezialaufgaben an, unterstützen Partner. Unter den Auftraggebern ist nicht nur die öffentliche Hand vertreten, beispielsweise mit dem Landtag Potsdam oder dem Bürgerforum im Berliner Regierungsviertel, sondern auch namhafte Firmen wie Leica Camera Wetzlar, die Autostadt Wolfsburg oder die Aachen Münchner Versicherung, für die Außenanlagen geschaffen wurden. Auch Wohnungsbaugesellschaften gehören zum Kundenkreis. „Klimagerechtes Bauen wird auch für den Galabau immer wichtiger“, so Gerhard Dörries. Das zeigt sich am Projekt in Spandau, wo eine Anlage mit 14 000 Wohneinheiten entsteht – hier wird der Galabauer die Voraussetzungen für eine großdimen­sionierte Entwässerung schaffen. „Wenn wir was bauen, dann muss es langfristig halten. Wir suchen uns bewusst Kunden aus, die einen Fokus auf Qualität legen. Wir wollen nicht so arbeiten, dass wir innerhalb der Gewährleistungsfrist wieder kommen müssen“, ist der unternehmerische Anspruch – auch das ist nachhaltig. Zudem versteht sich das Unternehmen als Dienstleister. „Wir wollen unseren Kunden das bestmögliche Ergebnis bieten. Unsere Auftraggeber sehen es gerne, wenn wir was auf den Baustellen bewegen“, meint Gerhard Dörries. Dazu gehört dann eben auch, eine entsprechende Schlagkraft an Maschinen aufzufahren. So wird immer im Doppelpack – zwei Bagger und zwei Radlader – gearbeitet. Dass dabei ein Pärchen emissionsarm unterwegs ist, werden auch die Kunden der Dörries GaLaBau GmbH positiv wahrnehmen, ist das Unternehmen überzeugt. 

April 2025