Digitalisierung greift im Service von Cat Baumaschinen immer mehr um sich. Um neue Möglichkeiten vollumfänglich ausschöpfen zu können, müssen Tools richtig angewendet werden. „Deswegen bieten wir erstmals eine Technikschulung an und zeigen dabei nützliche Applikationen, die Teilnehmer bei der täglichen Arbeit mit Cat Baumaschinen unterstützen“, war Michael Rinck, Serviceleiter der Niederlassung Ulm, überzeugt. Deren Team hatte die Schulung organisiert. Sie richtete sich an Kunden, insbesondere Mitarbeiter in der Werkstatt, die Baumaschinen betriebsbereit halten müssen. Ihnen wurden drei Bausteine des digitalen Eco-Systems vorgestellt. Dazu gehört der Online-Shop parts.cat.com für Ersatzteilbestellungen, die Flottenmanagementlösung VisionLink sowie SIS, das Caterpillar Service Information System. Hinzu kam das weitere digitale Angebot für Ersatzeile namens Klickparts.

Funktionen von parts.cat.com präsentierte Roman Prydyuk, E-Commerce-Manager von der Zeppelin Abteilung Servicevertrieb. Ein wesentlicher Vorteil ist das von Caterpillar eingeführte Single Sign-on. Das heißt: Es werden nur noch einmal Zugangsdaten benötigt. Benutzername und Passwort können Kunden dann für parts.cat.com genauso nutzen wie für VisionLink oder das SIS. Aber auch ein Rabatt für Online-Bestellungen in Höhe von sechs Prozent spricht laut Roman Prydyuk für den Shop. Er erklärte, wie Teilnehmer das richtige Ersatzteil unter den rund 1,4 Millionen verfügbaren Cat Ersatzteilen suchen, finden, im Warenkorb ablegen und bestellen können. Dabei ging er auf Besonderheiten ein. Mit parts.cat.com lassen sich Maschinen mithilfe der Seriennummer oder dank des Modells hinzufügen und für spätere Bestellungen abspeichern. Automatisch wird dann die Suche nach dem Ersatzteil auf die Maschine bezogen. Ein grünes Häkchen signalisiert, dass das Ersatzteil zur Maschine passt. Wichtig ist, dass man nicht nur nach der Ersatzteilnummer suchen kann, sondern auch nach Suchbegriffen. Das System zeigt alles an, was beispielsweise zu einem Luftfilter dazugehören könnte. „Das macht die Abwicklung für Kunden deutlich einfacher, weil sie nur das angezeigt bekommen, was sie wirklich benötigen“, so Roman Prydyuk. Für Vereinfachung in der Bestellung wird auch dank der QR-Codes gesorgt, die etwa an Schläuchen oder Filtern angebracht sind. Fahrer oder Mitarbeiter müssen diesen dann nur noch mit dem Smartphone scannen und werden dann automatisch auf parts.cat.com geleitet.
Einen Abstecher zu Klickparts machte dann Susanne Naumann, zuständig für den Online-Shop. Dieser bietet unter www.klickparts.com über 400 000 herstellerübergreifende Ersatzteile und Wartungsprodukte für Baumaschinen. Wie dort die Teilnehmer einen Account anlegen und auf der Plattform suchen können, war ebenfalls Gegenstand der Schulung. So erfuhren sie auch, dass sie dank der ausführlichen Produktbeschreibungen auf einen Blick erkennen, für welche Baumaschinen die Ersatzteile passen.
Weiterer Baustein im Eco-System von Caterpillar ist die Flottenmanagementlösung VisionLink, die Freia Oertel, digitale Produktberaterin von Zeppelin, den Teilnehmern näherbrachte. Sie stellte wesentliche Funktionen des Tools zur Verwaltung von Maschinenflotten vor und erklärte, wie es Mitarbeiter in der Werkstatt nutzen können, wenn sie Daten, insbesondere Fehlercodes, auslesen müssen. Dabei ging sie auf drei Kategorien von Fehlercodes ein, welchen Ursprung diese haben und welches Ereignis sowie welche Diagnose ihnen zugrunde liegen. Hinzu kommt, dass auch Daten zu Flüssigkeitsanalysen des Zeppelin Öllabors zur Verfügung stehen, die ebenfalls Rückschlüsse auf den Maschinenzustand liefern. Das zeigt eine immer engere Vernetzung von Telematikdaten. Und genau das kann auch wiederum bei der Bestellung von Ersatzteilen über den Online-Shop parts.cat.com zugutekommen, wenn Daten auf den Tausch eines Ersatzteils aufmerksam machen. Verbunden ist außerdem die Integration in das SIS, das Kunden zur Verfügung steht und ihnen die Wartung erleichtern soll.
Hier war dann Thomas Schwind, Trainer bei Zeppelin für die gewerbliche Ausbildung, gefragt, Baustein drei des digitalen Eco-Systems den Teilnehmern zu erklären. Er gab einen Einblick in das Nachschlagewerk SIS, das umfassende Informationen sowie Anleitungen rund um die Wartung und Reparatur von Cat Baumaschinen enthält. Dazu gehört der Zugriff auf eine Vielzahl von technischen Dokumentationen, wie Servicehandbücher, Informationen zu Ersatzteilen, Diagnosetools zur Unterstützung bei der Fehlerdiagnose sowie Bauteilzeichnungen. Wie man zum Beispiel die Ersatzteilnummer eines Motorölfilters, der Frontscheibe und den Dichtsatz für den Hubzylinder eines Cat Radladers 908M findet, sollten dann die Teilnehmer selbst üben. Auch die Suche von Schaltplänen oder Dokumenten, wie sie etwa zum Ein- und Ausbau der Hubzylinder benötigt werden, wurde am konkreten Beispiel ausprobiert. Was den Teilnehmern das Arbeiten mit dem SIS in Zukunft erleichtert, machte Thomas Schwind deutlich.
„Wir denken, dass jeder was auf der Schulung gelernt hat. Vielen Dank, dass Ihr extra einen Tag dafür eingeplant habt“, so Serviceberater Torsten Rollnik stellvertretend, der mit seinen Kollegen Holger Mündler, Joachim Steck und Fabian Langner die Teilnehmer während der Schulung unterstütze und auch im Nachgang den Kunden für Fragen zur Verfügung stand.
Dabei bot allein schon der Veranstaltungsort Inspiration: eine Werkhalle der Firma Eble. Angrenzend an die Schulungsräume waren dort ein gutes Dutzend Oldtimer-Baumaschinen und -Lkw verschiedenster Hersteller zu sehen. Sie konnten die Teilnehmer nach Ende der Schulung besichtigen. Florian Eble bot eine Museumsführung und somit eine Zeitreise durch die Industriegeschichte. Unter den Raritäten befanden sich beispielsweise ein D9, der die drittälteste funktionierende Cat Baumaschine in Deutschland ist, oder ein Cat Scraper 621. Sie wurden mit viel Liebe zu Details instandgesetzt. Das spannte wiederum den Bogen zum Einsatzgebiet der Schulungsteilnehmer.
Juni 2025