Glaubt man der Bedeutung der Farbpsychologie, steht Orange für Licht und Wärme, hebt die Stimmung und sorgt somit für gute Laune, bietet aber auch den Kontrast zum dunklen Erdton. Dementsprechend hebt sich der in Orange gehaltene Cat Kettenbagger 323 mit seinem erfahrenen Fahrer Michael Paul, seit über elf Jahren im Betrieb, für das Bauunternehmen F.K. HORN in der Massenbewegung ab. Am „Tag der offenen Baustelle“ diesen Herbst hatte das Gerät seinen großen Auftritt beim „Baggerfußball“. Damit unterstrich das Bauunternehmen aus Kaiserslautern, wie abwechslungsreich das Baugewerbe und damit auch das eigene berufliche Betätigungsfeld sind. An verschiedenen Stationen konnten sich Interessierte über die unterschiedlichen Aufgabenbereiche informieren und ihr Geschick an der Baumaschine unter Beweis stellen. Im Kern ging es darum, einen interessanten Einblick in den abwechslungsreichen Arbeitsalltag zu geben und für die Vielseitigkeit der Bauberufe zu werben.
F.K. HORN ist ein alteingesessenes Bauunternehmen aus Kaiserslautern mit einer 95-jährigen Präsenz in der Region. Der Standort in Rheinland-Pfalz mit rund 240 gewerblichen Mitarbeitern, die sich auf 50 Kolonnen aufteilen, zählt zu einem der führenden Player der Baubranche. Auch die eigene Werkstatt am Firmensitz mit zehn Mechatronikern, Elektrikern, Schweißern und ihrem Werkstattmeister demonstriert die Personalstärke und sorgt dafür, die 125 Großgeräte wie Bagger, Radlader, Raupen, Fertiger, Fräsen, Walzen sowie Kräne am Laufen zu halten. Gerade viele langjährige Mitarbeiter fühlen sich ihrem Arbeitgeber eng verbunden – und das auch über das Rentenalter hinaus. „50 Prozent der Mitarbeiter arbeiten seit mindestens zehn Jahren in unserem Unternehmen und sind ein Garant für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Gleichzeitig sind sie ein Beleg für die Mitarbeiterzufriedenheit und den großen Zusammenhalt im Team. Eine lange Bindung schafft Planungssicherheit und eingespielte Abläufe auf den Baustellen“, so Geschäftsführer Guido Edinger. Zusammen mit dem weiteren Geschäftsführer Sven Hähn leitet er das Unternehmen heute. Unterstützt werden die beiden durch die Gesellschafter Dr. Thomas und Lukas Knieriemen, die auch den Vorsitz des Aufsichtsrates bilden. Gleichzeitig hat das Thema Ausbildung in den Handwerksberufen Maurer, Straßenbauer und Mechatroniker für Land- und Baumaschinen sowie im kaufmännischen Bereich eine immer größere Bedeutung, um Nachwuchs zu gewinnen. „Unser Ziel ist es natürlich, unsere Auszubildenden zu übernehmen, damit wir unseren Personalbedarf decken können“, meint Guido Edinger. Dabei setzt er auf die Strategie, erfahrenes Personal mit breit gefächertem Know-how mit der jungen Generation, wie Auszubildenden, Werkstudenten und zahlreichen Praktikanten, die frischen Wind mitbringen, zu verbinden. Auch Mitarbeiter mit Migrationshintergrund wie aus Ruanda, Syrien oder Afghanistan bekommen von dem Unternehmen eine Chance. Sie können sich in den verschiedenen Bereichen weiterentwickeln und auch eine Führungsposition übernehmen. „In unserer Branche haben wir gute Möglichkeiten, Fachkräfte zu integrieren, wenn sie sich engagieren“, macht Guido Edinger deutlich. Alle Mitarbeiter wiederum dürfen sich dann der Unterstützung des Betriebes sicher sein, der ihnen neben einem attraktiven Arbeitsplatz mit Entwicklungsmöglichkeiten bei Bedarf mit einer Betriebswohnung dienen kann. „Wir wissen, was wir an den Mitarbeitern haben und wollen ihnen auch etwas zurückgeben. Angesichts des angespannten Wohnungsmarkts ist das ein Benefit, mit dem wir sie gut unterstützen können“, so das Führungsteam des Unternehmens.
Dabei kommt mittlerweile auch die Technik der Mitarbeiterbindung entgegen, das Arbeitsumfeld Bau attraktiv zu gestalten. „Unsere Bauleiter und Poliere haben ein iPad und wir arbeiten beispielsweise mit Roverstäben, um die Arbeit zu erleichtern und sie effizienter zu machen“, erklärt der Geschäftsführer. Ganz ohne Spaten und Schaufel geht es auf keiner Baustelle, doch sind sie weit in den Hintergrund getreten. Stattdessen hat eine 3D-Steuerung Einzug gehalten, verbunden mit der nächsten Generation von Baumaschinen. „Wir investieren jährlich bis zu drei Millionen Euro in unseren Maschinenpark, damit er dem neuesten Stand der Technik entspricht und wollen die Vorteile nutzen, um uns stetig zu verbessern“, meint Thomas Mergler von der Oberbauleitung für den Tief- und Straßenbau. Hierzu zählen neben dem Cat 323 auch Geräte wie der Cat Kettenbagger 336, beide ausgestattet mit 3D-Steuerung von Sitech, welche die Zeppelin Niederlassung Frankenthal lieferte. Sie sind für den Erdbau und den Bau von Infrastruktur vorgesehen. Dass die Geräte bei den Fahrern begehrt sind, bestätigt Thomas Mergler: „Alle Maschinisten wollen solch eine am Markt angesagte Technologie bedienen. Das Alter der Fahrer spielt dabei keine Rolle.“ Daher bringen sich auch die Fahrer mit ein, wenn die Ausstattung der Arbeitsgeräte festgelegt wird. Diese wurden entsprechend modifiziert und aufgrund der elektrohydraulischen Vorsteuerung, wie sie die Cat Maschinengeneration vorweisen kann, gemäß der Fahrervorlieben kalibriert. Die Bagger sollen im Kanalbau eine größere Rolle übernehmen oder mithelfen, den Boden zu verbessern, wenn damit ein Kalk-Zement-Gemisch in den Boden eingebracht wird. Anbaugeräte wie Separator- und Schwenklöffel, Bindemittelstreuer, Rohrschiebeadapter, Driller-Kernbohrgerät, Verdichterplatten oder Felsfräsen können zwischen den Endbaugeräten getauscht werden – der Schnellwechsler Likufix macht es möglich.
Mit Bauleistungen für öffentliche und private Auftraggeber hat sich der Mittelständler breit aufgestellt, der 1928 von Franz Horn gegründet wurde. Stetige Weiterentwicklungen führten zum Ausbau des Unternehmens, das einmal mit Hochbau angefangen hatte. Der Firmensitz in Kaiserslautern-Siegelbach beherbergt heute Büro, Betriebshof, Lagerhalle und Werkstatt, die dem Wachstum angepasst wurden. „Vor allem der Einstieg in den Tiefbau in den 60er-Jahren hat das Unternehmen bis heute geprägt“, ist Guido Edinger überzeugt. Damit verbunden ist die Verlegung von Kanal-, Wasser- und Gasleitungen, die weiteren Personalbedarf erforderlich machten. Jahresverträge für die öffentliche Hand, Privaterschließungen von Neubau-, Gewerbe- und Industriegebieten gehören zum Leistungsspektrum. Weitere Expansion führte dazu, dass die Aktivitäten im Straßen- und Rohrleitungsbau immer mehr wurden und in den letzten Jahren auf Kanalsanierung und -inspektion ausgedehnt wurden. Sehr aktiv ist das Unternehmen inzwischen im Hoch- und Industriebau. Schlüsselfertige Altbausanierungen runden die Bandbreite ab. Die komplette Erschließung von Grundstücken ist dabei eine der wesentlichen Stärken. Das Unternehmen setzt auf Systemhäuser, die sich bereits in der Planung durch Effizienz hervortun. Ob Doppelhaushälften, Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser in modularer Bauweise: Der Vielfalt der Wohnformen sind keine Grenzen gesetzt. Die Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf Kaiserslautern. Als sich nach der Wiedervereinigung in den neuen Ländern Chancen für das Bauunternehmen boten, griff man zu und 1993 entstand durch eine Existenzneugründung F.K. HORN in Schkopau bei Halle/Saale. Damit wurden dort die geschäftlichen Bauaktivitäten in der Altbausanierung ausgeweitet. Gelungene Beispiele für Objekte, die in neuem Glanz erstrahlen, sind Villensanierungen, die Sanierungen von zahlreichen Gründerzeithäusern sowie Wohnhäuser mit üppigen Stuckfassaden. Die Geschäftsfelder wurden auch hier stetig erweitert und so werden heute mit einem Team von rund 30 Mitarbeitern Leistungen wie Erschließungen von Neubaugebieten und dem schlüsselfertigen Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern, wie zum Beispiel das Projekt Sophienhafen, mit dem nahezu gleichen Portfolio wie in Kaiserslautern ausgeführt. „Je nach Auftragslage passen wir uns der Marktnachfrage an, sodass wir flexibel auf den Bedarf reagieren können“, so Guido Edinger. Dabei unterstützt Cat Technik bei den vielseitigen Bauaufgaben.
November/Dezember 2023