Beim Trachyt-Abbau geben Cat Maschinen den Ton an

Er zierte schon den Kölner Dom: Trachyt. Laut der Dombauhütte wurden nahezu alle aufgehenden Mauern und Pfeiler aus dem vulkanischen Gestein errichtet. Eine seiner Abbaustätten befindet sich in der an hochwertigem Ton reichen Grube Stemmer und Barbara in Meudt nördlich von Montabaur. Dort gewinnt die Frankfurter Unternehmensgruppe Blasius Schuster den Rohstoff. 2022 nahm der Abbau Fahrt auf. Dieser findet in Kooperation mit der Sibelco Deutschland GmbH statt, die Genehmigungsinhaber ist. Im Rahmen der bergrechtlichen Genehmigungsverfahren werden auch umweltrechtliche sowie immissionsschutzrechtliche Belange geprüft und der Betrieb so geführt, dass diese Anforderungen erfüllt werden. Dazu zählen beispielsweise Aufforstungsprojekte, Schulungen zur Arbeitssicherheit und eine ökologische Betriebsbegleitung.

Vor zwei Jahren wurde damit begonnen, die Weichen dafür zu stellen – die Abbaufläche musste für den Maschineneinsatz präpariert, Fahrwege angelegt und ein Team aufgebaut werden. Auch entsprechende Investitionen, etwa in die Abbautechnik, waren nötig. 2021 wurde dann ein Probebetrieb gefahren. Im ersten vollen Produktionsjahr des Abbaus wurde die Marke von 300 000 Tonnen geknackt – doch da geht noch mehr, ist der Gesellschafter und Geschäftsführer Paul Schuster überzeugt. Er will den Abbau zu einer echten Jahrhundertaufgabe entwickeln. An die acht Millionen Tonnen Trachyt sollen in den nächsten Jahrzehnten gefördert und die Abbaustätte damit zur größten Tongrube Europas werden. Der frostbeständige Trachyt wird nicht nur für Kirchen verwendet, sondern kommt zum Einsatz an Fassaden, im Straßen- und Galabau.

Das zum Abbau freigegebene Vorkommen ist mächtig. Der Plan ist, auf einer Fläche von 18 Hektar bis zu 60 Meter in die Tiefe zu gehen und den Trachyt zu fördern, der das Tonvorkommen überlagert. Sobald der Abraum, der in ein bis eineinhalb Meter dicken Schichten anfällt, abgetragen wurde, erfolgt die Großbohrlochsprengung, bei der im Schnitt zwischen 30 000 und 50 000 Tonnen Material anfallen. Dann kommen Cat Radlader 966M und Kettenbagger 336 sowie 352 ins Spiel. Als Produktionsziel waren 150 000 Tonnen pro Jahr vorgegeben. „Wir haben bereits im ersten Jahr unser Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar verdoppelt und wir wollen uns in diesem Jahr noch steigern. Viele Abnehmer laufen uns zu“, freut sich Paul Schuster. Entsprechend groß dimensioniert ist daher auch die eingesetzte Baumaschinenflotte, um dann über 2 000 Tonnen Tagesleistung erbringen zu können. Dazu hatte die Zeppelin Projekt- und Einsatzberatung die Rahmenbedingungen vor Ort analysiert. Im Fall des Cat 352 wurde hier als Ausrüstung, die für harte Einsätze mit hoher Materialbeanspruchung ausgelegt ist, ein verstärkter kurzer Ausleger und verstärkter Stiel in der Variante ME empfohlen. „Der Bagger braucht bei dem Material viel Kraft“, so Andreas Weber von der Zeppelin Niederlassung Koblenz, welche die Cat Geräte lieferte. Was den Cat 336 betrifft, so ist dieser Neben-arbeiten vorbehalten – er soll mit seinem Hydraulikhammer große Brocken für die Weiterverarbeitung in der mobilen Anlage noch mal zerkleinern und dann mit seinem Löffel verladen.

Die Firmengruppe übernimmt nicht nur die Aufbereitung, sondern auch die anschließende Logistik und bewegt jährlich Millionen Tonnen an Baumassen. Die Fahrzeugflotte von Blasius Schuster liefert Schüttgüter, wie Sand, Kies, Schotter und Splitt. „Wir arbeiten ständig daran, unsere Geschäftsbereiche zu erweitern“, so der Unternehmer. Mut für Neues ist das Motto von ihm und Daniel Imhäuser, dem weiteren Gesellschafter und Geschäftsführer. Ihr Anspruch: „Wir wollen sowohl Pioniere als auch Bewahrer sein. Dabei haben wir Ökologie und Ökonomie gleichermaßen im Blick. Im Interesse unserer Kunden sind uns langfristige Ziele wichtig und Innovationen unverzichtbar.“ Das gilt nicht nur für neue Baustoffe, sondern auch für güteüberwachte Ersatzbaustoffe, die aus Bauschutt, Betonbruch, Gleisschotter, Erdaushub oder Straßenaufbruch gewonnen werden. So ist die Rohstoff Pool GmbH das neueste Vorhaben der Blasius-Schuster- und Weimer-Gruppe. Mithilfe einer hochmodernen Aufbereitungsanlage in Frankfurt soll ab 2024 Bauschutt in neue mineralische Rohstoffe verwandelt werden – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Januar/Februar 2023