Vielseitig und interessant – so beschreibt Stephan Gleitsmann, bei Zeppelin Baumaschinen für die gewerbliche Ausbildung zuständig, den Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers. Fit an Laptop und Schraubenschlüssel müssen die Fachkräfte in der Werkstatt und draußen im Feld auf der Baustelle sein. Gerade mit diesem spannenden Arbeitsumfeld wirbt Stephan Gleitsmann auch ganz gezielt um Nachwuchskräfte und Azubis. Im Gegensatz zu anderen technischen Berufsfeldern – wie zum Beispiel dem des Kfz-Mechatronikers – ist der Beruf des Baumaschinenmechatronikers längst nicht allen ausbildungswilligen Jugendlichen geläufig. „Dabei haben wir viel mehr zu bieten,“ ist sich Stephan Gleitsmann sicher, der ursprünglich selbst aus dem Kfz-Bereich kommt.

Kernthemen in der Ausbildung sind Motoren- und Antriebstechnik, Hydraulik, Elektrik sowie Elektronik. Darüber hinaus nehmen auch Maschinensteuerungssysteme wie 2D- und 3D-Steuerung mehr Raum ein. „Was vielen gar nicht bewusst ist, bei uns wird noch klassisch instand gesetzt. Da werden für eine Reparatur zum Beispiel Motoren, Getriebe oder Steuerblöcke komplett zerlegt, um defekte Teile zu ermitteln und auszutauschen“, erläutert der Leiter der gewerblichen Ausbildung. In der Automobilwerkstatt hingegen würden die Komponenten in der Regel komplett ausgetauscht. Neben der technischen Vielfalt punktet der Beruf auch durch die Unterschiedlichkeit der Maschinen, beschreibt Stephan Gleitsmann: „Vom Minibagger bis zum Muldenkipper ist alles dabei.“
Eine Faszination für Technik sollten die Auszubildenden schon mitbringen. „Idealerweise absolvieren unsere Azubis vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum bei uns. Dann können sie viel besser einschätzen, was auf sie zukommt“, empfiehlt Stephan Gleitsmann. „Klar, einige schrauben schon von Kindesbeinen an mit dem Opa am Trecker oder sind bei der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk engagiert“, weiß der Leiter der gewerblichen Ausbildung bei Zeppelin. Doch es gibt auch immer wieder viele Auszubildende, die ins kalte Wasser springen.
Für den Herbst plant Zeppelin mit 67 neuen Auszubildenden zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. „Das ist ein absoluter Spitzenwert, bislang waren es immer 50 bis 55“, so Stephan Gleitsmann. Hinsichtlich der Frauenquote zeichnet sich auch ein Trend ab. Bisher hat sich maximal eine Bewerberin pro Lehrjahr für eine Ausbildung bei Zeppelin entschieden, im aktuellen ersten Lehrjahr sind es drei.

Regulär beträgt die Ausbildungsdauer 3,5 Jahre, Voraussetzung ist ein qualifizierender Hauptschulabschluss. Während in den nördlicheren Bundesländern die Ausbildung zum 1. August beginnt, starten die südlicheren erst zum 1. September. Nach rund drei bis vier Wochen in der Werkstatt besuchen die Azubis erstmals die Berufsschule. Der Unterricht findet in der Regel en bloc dreimal jährlich für vier Wochen statt – für die Azubis aus dem Norden im nordrhein-westfälischen Hürth beziehungsweise für die aus dem Süden im baden-württembergischen Breisach.
Schon am ersten Arbeitstag erhalten die angehenden Mechatroniker neben ihrer Arbeitskleidung einen eigenen Laptop und erste Unterweisungen. So gewinnen die Jugendlichen nach und nach in der Werkstatt und draußen auf den Baustellen umfassende Einblicke in den Berufsalltag. Regelmäßige Lehrgänge an der Handwerkskammer und im Zeppelin Schulungszentrum in Kaufbeuren gehören ebenfalls zur Ausbildung, ebenso wie Teamtrainings mit den anderen Azubis. Auf den Zeppelin „Welcome Days“ lernen die Jugendlichen überdies das gesamte Unternehmen und Kollegen aus den anderen Abteilungen kennen.
„Wir haben eine geringe Abbrecherquote“, freut sich Stephan Gleitsmann, der den Jugendlichen nach der Ausbildung einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf verspricht. Während die Mehrheit der Land- und Baumaschinenmechatroniker anschließend in der Werkstatt oder im Außendienst arbeitet, gehen manche auch in die Motoren-, Getriebe- oder Hydraulikspezialisierung, die Disposition oder schließen noch eine kaufmännische oder technische Aus- und Weiterbildung an. „Da gibt es bei Zeppelin viele Möglichkeiten“, so der Leiter der gewerblichen Ausbildung, der natürlich auch auf der bauma bei der Ausbildungsinitiative Think Big im ICM den Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers sowie Zeppelin als attraktiven Arbeitgeber vorstellt.
März 2025