Türen, Container und Maschinen mit digitalen Schlössern sichern und per App entriegeln: All das kann das digitale Schließsystem akii. Bei der Entwicklung dieser Lösung aus dem Zeppelin Lab spielt der Nutzer eine entscheidende Rolle. Partnershipsmanagerin Jasmin Sterling und Co-Founder Anthony Forsans erzählen, was das für akii bedeutet und wohin die Reise gehen soll.
Baublatt: Was wurde mit akii inzwischen alles erreicht?
Jasmin Sterling: Ein großes Highlight war für uns die Einführung der Gruppierungsfunktion für Schlösser und Nutzer. Diese Funktion haben wir auf Kundenwunsch entwickelt. Sie ist insbesondere für größere Projekte wichtig. So können Bauleiter mit einem Klick Zugangsrechte für einen ganzen Bauabschnitt an eine Person senden. Auch unsere Partnerschaft mit Keller Grundbau hat sich enorm entwickelt – wir haben bereits über 130 Schlösser europaweit im Einsatz, allein in Deutschland kamen dieses Jahr 50 neue Schlösser für Lager- und Bürocontainer dazu.
Anthony Forsans: Auch auf Messen und Events waren wir sehr aktiv, wie zum Beispiel auf der digitalBAU. Dort hatten wir einen Stand mit Zeppelin Rental, Zeppelin Baumaschinen und unserem Schwester-Start-up zamics. Das war das erste Mal, dass wir testen konnten, Baustellenausweise von Zeppelin Rental mit unseren digitalen Schlüsseln zu beschreiben. Dieses Feature steht kurz vor der Veröffentlichung – bald können Unternehmen ihre bestehenden Baustellenausweise über die akii App selbstständig mit Zugangsrechten beschreiben.
Baublatt: Welche Herausforderungen wurden gemeistert und was war die Lernkurve?
Jasmin Sterling: In einer Branche, in der fast alles mit den Händen erledigt wird, ist es eine Herausforderung, eine App zu verkaufen. Wir müssen den Menschen die Angst nehmen, ihren täglichen Begleiter, den Schlüssel, komplett digital zu verwalten. Diese Umstellung braucht Zeit und viel Überzeugungsarbeit. Es gelingt uns aber mittlerweile immer einfacher.
Baublatt: Gibt es besondere Erfolge – welche Projekte wären hervorzuheben?
Jasmin Sterling: Als ich 2022 zu akii kam, steckte das Produkt noch in den Kinderschuhen. Heute haben wir allein in Deutschland über 600 Schlösser im Einsatz. Es ist toll zu sehen, dass die Bereitschaft steigt, einfache Prozesse wie das Schlüsselmanagement zu digitalisieren. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Baublatt: Vernetzung spielt eine immer größere Rolle. Warum ist das so?
Jasmin Sterling: Vernetzung hilft uns, die Scheu vor Digitalisierung zu überwinden – und das funktioniert besonders im persönlichen Kontakt auf Messen. Wenn man unsere Hardware anfassen und ausprobieren kann, nimmt das vielen die Angst davor, die Prozesse im Unternehmen grundlegend zu verändern. Wir sind mittlerweile sehr gut vernetzt, aber es gibt immer noch Raum für mehr. Vor allem für neue Partnerschaften sind Messen unersetzlich.
Baublatt: Was macht akii einzigartig, und wie wirkt sich das auf die Weiterentwicklung des Produkts aus?
Anthony Forsans: Unsere Software ist speziell für Baustellen ausgelegt und besonders flexibel in der Verwaltung. Die digitalen Schlösser können problemlos in neue Projekte mitgenommen oder von vornherein nur gemietet werden. Außerdem ermöglichen Funktionen wie unser Schließplan Bauleitern, alle Zugänge im Blick zu behalten. Das hebt uns von der Konkurrenz ab.
Baublatt: Sicherheit ist ein großes Thema bei akii. Wie werden Kunden dabei unterstützt?
Anthony Forsans: akii kann Räume, Container und Geräte absichern. Unser Schlossprotokoll schafft Transparenz und klärt, wer wann wo Zugang hatte. Was zugleich dem Diebstahlschutz dient. Auch, dass kein Schlüssel mehr wegkommen kann, gibt den Nutzern ein zusätzliches Plus an Sicherheit.
Baublatt: Was bedeutet Kundennähe konkret?
Anthony Forsans: Kundennähe ist Teil unserer DNA. Wir entwickeln alles im ständigen Austausch mit unseren Kunden. Außerdem testen wir unsere Features, bevor wir mit der eigentlichen Entwicklung beginnen. So stellen wir sicher, dass wir genau das liefern, was der Kunde braucht.
Baublatt: Wie muss man sich die Zusammenarbeit mit Kunden vorstellen?
Jasmin Sterling: Wir sehen unsere Kunden eher als Partner. Je enger das gegenseitige Vertrauen, desto besser wird auch unser Produkt. Eine Win-win-Situation also.
Baublatt: Welche Rolle spielt das akii-Team dabei?
Jasmin Sterling: Der Kundenkontakt macht 50 Prozent unseres Erfolgs aus, die anderen 50 Prozent entfallen auf das Produkt und den technischen Hintergrund. Hier kommt der Rest unseres Teams ins Spiel. Es ist eine Sache, Kunden zu gewinnen. Sie zu halten ist die größere Herausforderung. Unser Team sorgt dafür, dass Feedback und Wünsche der Kunden richtig umgesetzt werden.
Baublatt: Wie geht die Reise denn weiter – wo soll akii in einem Jahr stehen?
Anthony Forsans: Gemeinsam mit einem Marktführer in der Containervermietung bereiten wir gerade den Einstieg in den US-Markt vor. Wenn alles gut läuft, starten wir dort 2025 ein Pilotprojekt. Auch für Logistiker wollen wir uns als Lösung etablieren – unser neues Feature zur Zutrittsverwaltung mit bestehenden Baustellenausweisen ist dafür sehr spannend.
Jasmin Sterling: Auch im Wohnungsbau sehen wir großes Potenzial, da hier viele Zugänge verwaltet werden müssen. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr einige spannende Bauprojekte in diesem Bereich gewinnen können.
November 2024