Straßen-und Tiefbauunternehmen Thannhauser setzt auf neues Cat Radlader Trio 908

Sie mischen auf nahezu jeder Baustelle mit und beladen Lkw, befördern Schüttgüter mit ihrer Schaufel oder übernehmen Transporte von Baumaterial mit einer Palettengabel. Wegen ihrer Vielseitigkeit und universellen Einsatzmöglichkeiten sind die Baumaschinen nicht wegzudenken. Frischen Wind bringt nun eine neue Maschinengeneration mit sich, die Caterpillar zur bauma in Form des Cat 906, 907, 908 und 908 Highlift auf den Markt brachte. Die neue Serie ist die größte Überarbeitung, die für die kompakte Lader-Baureihe in der Fünf- bis Sieben-Tonnen-Klasse je vollzogen wurde. Mit drei ihrer Vertreter sorgt das traditionsreiche Bauunternehmen Thannhauser aus Fremdingen für neuen Schwung auf seinen Baustellen.

Die neuen Radlader 908 kommen vor allem wegen der Rundumsicht sehr positiv an, denn die Fahrer können das Werkzeug und den Arbeitsbereich gut einsehen“, bewertet der Geschäftsführende Gesellschafter Johannes Käser das neue Maschinenkonzept. „Wenn man mit der Gabel Paletten lädt und sie mit den Gabelzinken aufnimmt, dann sind sie gut einzusehen, aber auch der Einsatz einer Schaufel ist schön übersichtlich, was wichtig ist, wenn man damit ein Schüttgut planiert“, bestätigt Bernd Friedrich, Tiefbautechniker, der im Unternehmen ebenso für die Geräte-Dispo zuständig ist.

Geschäftsführender Gesellschafter Johannes Käser (Zweiter von links) mit seiner Tochter Brigitte Stanzel (links), Lukas Schreiber (Dritter von links), Radladerfahrer, Alexander Bruchhaus (Mitte), Zeppelin Verkaufsrepräsentant, Bernd Friedrich (Dritter von rechts), Tiefbautechniker bei Thannhauser, Holger Mündler (Zweiter von rechts), Zeppelin Serviceberater, und Lukas Stadali (rechts), Werkstattmeister bei Thannhauser. Fotos: Zeppelin

Im Hinblick auf die kompakte Bauweise kann die Größe überzeugen, selbst wenn damit Dreiachser beladen werden. Das sind nicht die einzigen Anforderungen, welche die drei Cat 908 erfüllen müssen. Anhand eines Prototyps haben sich Bernd Friedrich und drei Poliere des Straßen- und Tiefbauers bei Zeppelin vorab informiert, was in der neuen Baumaschinen-Generation steckt und was sie zu leisten imstande ist. „Wir haben uns angeschaut, wie die Kinematik des Radladers reagiert, wenn er mit der Schaufel in das Haufwerk reinfährt“, so der Tiefbautechniker. Über ein neues Display samt Monitor lassen sich die Maschinendaten abrufen und Einstellungen wie das gewünschte Ansprechverhalten des hydrostatischen Antriebs sowie der Ladehydraulik durch die Maschinisten vornehmen. Technische Features, Maschinenleistung und Ausstattung werden immer auch mit den Fahrern besprochen und mit ihnen diskutiert. „Wir kaufen keine Maschine ohne Rücksprache mit dem Maschinisten. Sie werden bei uns immer miteinbezogen. Genauso ist es mit dem Testen, das im Vorfeld auch immer dazugehört, um etwa das Fahrverhalten und die Bedienerfreundlichkeit einer Baumaschine zu überprüfen“, macht der Firmenchef deutlich. Einer, der den Cat 908 fährt, ist Lukas Schreiber, der sich nach der Ausbildung zum Polier weitergebildet hat. So wie er stammen die jungen Führungskräfte auf Baustellen alle aus dem eigenen Haus und sind dem Unternehmen seit vielen Jahren treu verbunden. „Das liegt an Johannes Käser. Wir haben einen Chef, auf den wir uns zu hundert Prozent verlassen können, der sich sehr für die Ausbildung von Nachwuchskräften einsetzt“, lobt Bernd Friedrich seinen Arbeitgeber. Das gilt für Lukas Schreiber und andere Azubis genauso wie für vier duale Studenten, die in der Firma seitdem als Bauleiter Verantwortung tragen und als Nachwuchskräfte mit aufgebaut werden.

Immer wieder steuern andere Maschinisten die Geräte – auch das ist typisch für solche Kompaktmaschinen wie die drei Cat 908, dass die Maschinisten sich im Umgang damit abwechseln. Da kann es schnell passieren, dass bei so einem Gerät der Motor im Stand weiterläuft und dann unnötig Diesel verbraucht wird. Umso wichtiger ist daher die neue, serienmäßig verbaute Motorleerlaufabschaltung in Zeiten wie diesen, in denen Sprit- und Energiesparen angesagt sind. Die Radlader kommen ohne AdBlue aus – auch das sieht das Unternehmen als Vorteil. „Viele Fahrer vernachlässigen, dass sie rechtzeitig AdBlue nachfüllen müssen, und dann steht das Gerät unnötigerweise“, meint Johannes Käser und ergänzt: „Die Maschinen müssen deswegen leicht zu bedienen sein, aber auch was aushalten. Wir brauchen robuste Radlader, und es ist wichtig, dass ihre Technik nicht anfällig, sondern zuverlässig ist.“

Um den Zustand der Baumaschinen, die mit Telematik ausgestattet sind, kontinuierlich zu überwachen, wurde vor zwei Monaten auch Como, das neue Zeppelin Dashboard für Condition Monitoring, installiert.

Eine Flotte von rund 40 kompakten Radladern betreut Werkstattmeister Lukas Stadali zusammen mit fünf Kollegen, die in Summe an die 300 Geräte, Kombis und Tieflader betriebsbereit halten müssen. Auch die Fahrer tragen ihrerseits wiederum Verantwortung für ihr Arbeitsgerät und sollen rechtzeitig der Werkstatt melden, wenn ihnen an den Maschinen etwas auffällt, schließlich haben sie das Ohr an den Geräten. „Auf diese Weise wollen wir die Lebensdauer der Baumaschinen erhöhen“, erklärt Johannes Käser. Um den Zustand der Baumaschinen, die mit Telematik ausgestattet sind, kontinuierlich zu überwachen, wurde vor zwei Monaten auch Como, das neue Zeppelin Dashboard für Condition Monitoring, installiert. Über Como kann die Werkstatt von Thannhauser damit Instandhaltungsmaßnahmen selbst verwalten – das gilt auch für das neue Radlader-Trio. Im Fall eines Schadens lassen sich die benötigten Ersatz- und Verschleißteile einfach und schnell identifizieren und entsprechend online über Zeppelin Serviceberater Holger Mündler nachbestellen. Somit ist ein störungsfreier Betrieb des Maschinenparks sichergestellt und ungeplante Stillstandzeiten werden vermieden. Como bietet Nutzern wie Werkstattmitarbeitern von Thannhauser im Bereich der Maschinenwartung Informationen wie Eventcodes mit Klartextbeschreibung. Sie werden in dem Tool ausgewertet, wenn sie etwa aufgrund einer nicht sachgerechten Bedienung entstanden sind. „Durch die Codes wissen wir gleich, was los ist“, meint Bernd Friedrich. Treten in Zukunft Störungen an den neuen kompakten Radladern auf, können sie über Como einfach entschlüsselt und interpretiert werden, um daraus eine Handlungsempfehlung abzuleiten.

Die drei kompakten Radlader sind nicht die einzigen Vertreter einer neuen Maschinengeneration – auch die Mobilbagger M318 und M319 sowie der Kettenbagger 326 stehen für neueste Technik, in die das Unternehmen bei der Zeppelin Niederlassung Ulm und deren Verkaufsrepräsentanten Alexander Bruchhaus investiert hat. Dass Assistenzsysteme wie eine 2D- und 3D-Steuerung in die Baumaschinen integriert sind und nicht extra aufgebaut werden müssen, wertet der Betrieb als großen Pluspunkt für effizienteres Arbeiten. „Bei Kanalbaustellen fällt damit das Abziehen der Planumssohle leichter. Man kann zentimetergenau damit arbeiten, was sich vor allem auch im Böschungsbau auszahlt, wenn man exakt das Material wie vorgegeben aufbringt“, so Bernd Friedrich. Eine Entwicklung, die durch den Einsatz von BIM (Building Information Modeling) weiter Fahrt aufnehmen wird. Denn 2022 hat Thannhauser das erste BIM Pilot-Projekt einer Ortsumgehung in Baden-Württemberg realisiert. „Wir haben uns intensiv damit beschäftigt und uns eingearbeitet, was bei unserem ersten BIM-Projekt aufgrund der riesigen Datenmenge sehr aufwendig war. Auch in eine eigene Drohne zur Vermessung haben wir nun investiert und die Daten für die abschließende Abrechnung verwendet. Wichtig ist, dass BIM bereits in der Planung eingeführt wird, damit es erfolgreich umgesetzt werden kann“, so Johannes Käser. Daher wurde auch ein Vermessungstechniker eingestellt und ein weiterer Mitarbeiter in die Vermessung eingearbeitet. „Wir sehen hier großes Potenzial für die Zukunft. Unsere Poliere stecken mit dem Roverstab die Baustelle ab, die Maschinen werden von einer intelligenten Maschinensteuerung gesteuert und die Drohne nimmt das Gelände auf“, erklärt er. Radlader wie die drei neuen Cat 908 werden ihnen dann zuarbeiten und die nötigen Hilfsarbeiten übernehmen, auf die nahezu jede Baustelle angewiesen ist.

November/Dezember 2022