Reinigungstipps für Baumaschinen: Wie sie richtig sauber werden

Je härter, desto dreckiger: Je mehr Schmutz den strahlenden Lack verdeckt, desto intensiver wurde der Bagger oder Dozer wohl auch rangenommen – so eine gängige Annahme. Jeder Arbeitseinsatz hinterlässt seine Spuren an einer Baumaschine. Schlamm oder Staub lagern sich ab. Verunreinigungen bleiben zurück. Aber auch Öle und Fette können auf dem Lack von Baumaschinen haften. Wird die Oberfläche nicht regelmäßig auf der Baustelle oder im Betrieb gereinigt, kann das der Ausrüstung schaden. Doch wie lässt sich eine Baumaschine durch Reinigung schützen?

Baumaschinen werden in der Regel stark beansprucht. Umso wichtiger ist ein tadelloser Zustand, um Ausfallzeiten vorzubeugen. Sammeln sich Schmutz oder Fett an, können mechanische Probleme entstehen, die eine Maschine beschädigen können. Eine saubere Maschine unterstützt dabei, dass effizient sowie sicher gearbeitet werden kann und ihre Funktionen erhalten bleiben. Außerdem trägt die richtige Pflege zum Werterhalt des Maschinenparks und der Lebensdauer bei. Nicht zuletzt ist eine Reinigung Grundvoraussetzung für eine Wartung oder Instandsetzung. Denn dann sind Wartungsstellen auch zugänglich und Beschädigungen werden bei der Reinigung sichtbar, wenn der Schmutz entfernt wurde.

Baumaschinen richtig reinigen. Foto: Zeppelin

Bleiben Ablagerungen bestehen, beeinträchtigt das die Funktionalität der Maschine, wenn sich Schmutz und Dreck zwischen den Schläuchen festsetzen. Im schlimmsten Fall kann das zu Schäden führen. Auch ein größerer Stein kann schon mal im Fahrwerk feststecken. Die Folge ist dann Verschleiß, der die Lebensdauer beeinträchtigt. Sind Spiegel, Fenster oder LED-Beleuchtung verdreckt, ist die Sicht eingeschränkt und das Unfallrisiko höher. Umso wichtiger ist es, dass Fahrer ein sauberes Arbeitsgerät haben. Außerdem empfiehlt sich hin und wieder eine Desinfektion von Oberflächen wie Joysticks, Schaltern und Türgriffen. Schließlich hat eine US-Studie herausgefunden, dass sich auf einer Computertastatur mehr Keime befinden als auf einem Toilettendeckel.

Erfolgt die Fahrt von einer Baustelle zur nächsten oder zum Betrieb auf öffentlichen Straßen sollte das Gerät einmal sauber gemacht werden, um im Straßenverkehr keinen Schmutz zu hinterlassen. Bei einem großen Fuhrpark mag sich auch die Anschaffung einer Reifen-Waschanlage rechnen. Darüber werden Reifen, Achsen sowie Unterboden und bei einem Kettenfahrzeug das Laufwerk schneller sauber als bei einer manuellen Reinigung.

Dabei genügt Kaltwasser, um Maschinenkomponenten wie Ketten, Schaufeln oder Räder effizient und ohne den Einsatz von Reinigungsmitteln von grobem Schmutz zu befreien. Um jedoch hartnäckige Verschmutzungen und schwere Klumpen zu entfernen, sind heißes Wasser und ein Hochdruckreiniger besser geeignet, um die Säuberung vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für fettige und ölige Verschmutzungen. Um die Oberflächen sauber zu machen und von einem Fett- beziehungsweise Ölfilm zu befreien, leisten in der Regel Bürste und Reinigungsmittel gute Dienste. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass das Reinigungsmittel auch abscheidefreundlich ist. Denn erst dann kann der Ölabscheider seine Aufgabe erfüllen und die vorgeschriebene Wasseraufbereitung zuverlässig erfolgen.

Bevor die Außenreinigung beginnt, braucht es die passende Schutzkleidung, um den Körper vor möglichen Verletzungen zu schützen. Wasser, das heiß ist und mit einem hohen Druck auf die Baumaschine trifft, birgt doch einige Risiken. Bitte daher an eine Schutzbrille denken. Denn Verunreinigungen können schnell ins Auge gelangen. Strapazierfähige Handschuhe schützen die Hände. Mitarbeiter, welche die Maschinenwäsche übernehmen, müssen sich vorher über die Anwendung mit einem Hochdruckreiniger informieren und müssen damit auch sicher umgehen können. Laut dem Hersteller Kärcher braucht ein Hochdruckreiniger, der auf Baustellen eingesetzt wird, ausreichend Druck (mindestens 200 bar) und eine Wasserfördermenge von mindestens 1 000 Litern pro Minute, um Baumaschinen richtig reinigen zu können, denn nur mit dieser hohen Wassermenge lässt sich die erforderliche Schwemmleistung erzielen, um große Mengen Schmutz abzutransportieren. Generell sind Baumaschinen so robust, dass sie auch der Prozedur mit Hochdruckreinigern standhalten können. Dabei entscheidet der Einsatzort, ob hier mit einem strombetriebenen Modell oder einer Variante mit Diesel- oder Benzinmotor gearbeitet wird. Für die Wasserversorgung braucht es je nach Örtlichkeit einen Wasseranschluss vor Ort, einen Tank oder einen Hochdruck-Trailer.

Wichtig ist nicht nur eine Außen-, sondern auch eine Innenreinigung. Die Kabine des Fahrers gehört im Zuge der routinemäßigen Sichtkontrolle und täglichen Wartungskontrolle regelmäßig auf den Prüfstand. Hierfür benötigt man Lappen oder Mikrofaser-Reinigungstücher und Glasreiniger. Um die Innenflächen zu putzen, bieten sich milde flüssige Spülmittel und Reinigungslösungen an, die speziell für die Innenausstattung von Fahrzeugen entwickelt wurden. In der Betriebsanleitung des Fahrzeugs findet sich der vom Hersteller zugelassene Reiniger für den Touchscreen-Monitor. Es ist darauf zu achten, den Reiniger nicht direkt auf die Bildschirme zu sprühen. Sollte mal der Sitzbezug einer Reinigung unterzogen werden, lohnt sich der Einsatz eines Handstaubsaugers und spezieller Reinigungsmittel für Polstermöbel. Regelmäßig sollen Fußmatten, falls vorhanden, entfernt werden, um den Boden mit einer Bürste vom groben und losen Dreck abzukehren und ihn dann einmal feucht zu wischen. Der letzte Schritt bei der Reinigung kann das Auftragen von Wachs sein. Das schützt eine Baumaschine und bringt sie zum Glänzen. 

Mai 2024