Cat Umschlagbagger MH3024 bewährt sich im Kanalbau

Hoch hinaus geht es im Tiefbau: Das sind keine Gegensätze, die sich ausschließen, sondern die Firmengruppe CFuchs aus dem fränkischen Wendelstein bringt beides zusammen. Sie geht ihren eigenen Weg und setzt erstmals einen Cat Umschlagbagger MH3024 im Kanalbau ein. So eine Baumaschine findet sich sonst in der Regel auf Recyclinghöfen und Umschlagplätzen. Schließlich wurde sie für die Abfallentsorgung, zur Altmetallverwertung, für Sägewerke und für andere industrielle Anwendungen konzipiert. Der in der Firmenfarbe Grün lackierte Umschlagbagger von Cat wird jedoch keine Container beladen, Material sortieren oder Haufwerke anlegen, sondern soll sich in einem völlig neuen Einsatzgebiet austoben. Möglich macht es die hochfahrbare Kabine. „Dadurch hat der Fahrer einen größeren Überblick in den Graben und eine bessere Sicht von oben auf die zu verrichtenden Arbeiten“, erklärt Ralph Harbauer, leitender Vertriebsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Erlangen. Diese hat im Auftrag des Kunden das Arbeitsgerät für den Tiefbaueinsatz rund um den Abstützschild modifiziert, damit es die Anforderungen an die Sicherheit erfüllt.

Wir haben sogar ein TÜV-Gutachten und Zeppelin hat garantiert, dass die Maschine genau nach unseren Vorstellungen geliefert wird“, berichtet Fritz Schleussinger, Werkstattmeister von CFuchs. Das bedeutete auch ein zusätzliches Kontergewicht. Die Entscheidung fiel auf einen Verstellausleger, um mehr Beweglichkeit zu haben, insbesondere wenn es im innerstädtischen Kanalbau eng zur Sache geht.

Der neue Umschlagbagger soll sich im Tiefbau austoben. Fotos: CFuchs

„Der Bagger ist wirklich ein Exot“, meint dazu der Werkstattmeister. Für Tiefbauarbeiten greift sein Arbeitgeber inzwischen zum dritten Mal auf Cat Bagger in der mobilen Version zurück. Doch diesmal sollte es etwas Besonderes sein. Im Vorfeld hat sich das Team verschiedene Lösungen angeschaut. Dabei stieß es auf das Konzept des Umschlagbaggers mit hochfahrbarer Kabine, das sie inspirierte, die Anwendung für ihre Einsätze zu adaptieren. „Im Nürnberger Hafen sind uns Firmen aufgefallen, die damit arbeiten. Da dachten wir, das könnte auch im Tiefbau funktionieren, wenn wir beim Hochfahren eine bessere Position nach vorne erreichen, um Gräben in bis zu zehn Metern Tiefe zu bearbeiten“, so der Werkstattmeister. So wird es für den Fahrer auch leichter, mit den Kollegen zu kommunizieren, die in der Sohle stehen. Bevor das Unternehmen Nägel mit Köpfen machte, wurde jedoch die Technik bei einem Recyclingbetrieb getestet. „Wir haben geschaut, wie weit die Kabine nach vorne geht und wie standfest die Maschine ist, wenn sie dann noch zwei Tonnen schwere Betonrohre hält“, erklärt Polier Andreas Vogel.

Die hochfahrbare Kabine inspirierte das Unternehmen, die Anwendung für ihre Einsätze zu adaptieren.

Einen Unterschied gibt es bei den eingesetzten Anbaugeräten: Während beim Umschlag im Recycling häufig ein Polyp- oder Sortiergreifer zum Standard gehört, arbeitet der Cat MH3024 im Tiefbau vorwiegend mit einem Zweischalengreifer und hin und wieder mit einem Tieflöffel. Für den Fahrer gibt es keine große Umstellung, wenn er mit dem Umschlagbagger hantiert. „Natürlich ist es schon was anderes, wenn man plötzlich mit so einem Gerät arbeitet. Aber unsere Mitarbeiter sind alles langjährige Fachkräfte mit viel Erfahrung. Sie sind jedenfalls stolz, dass sie nun mit so einem Bagger arbeiten dürfen, was in Deutschland einmalig sein dürfte. Da sind wir mit Sicherheit ein Vorreiter“, weist Schleussinger hin. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 120 Mitarbeiter. „Wir überlegen uns immer, was und wie wir uns verbessern können. Meine Kollegen denken in der Regel einen Schritt weiter und bringen sich mit neuen Ideen ein, was auch gefördert wird“, so der Werkstattmeister. Der Einsatz des neuen Umschlagbaggers ist ein gutes Beispiel. Ob Bauqualität oder Technik zu optimieren sowie Ressourcen effizient einzusetzen: Das liegt den Mitarbeitern im Blut.

Die Tiefbausparte konzentriert sich auf Neubau- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich Regen- und Abwasser. Kernmarkt sind der Ballungsraum Nürnberg und Erlangen, wo die Firmengruppe für die jeweiligen Kommunen tätig ist, Reparaturarbeiten sowie Neuverlegungen durchführt oder Rückhaltebecken für Kläranlagen baut. Zum Firmenverbund zählen unter anderem die Baufirmen Christoph Fuchs GmbH, Georg Bieber GmbH und Brunner GmbH. Ein weiterer Geschäftsbereich ist der Hochbau – er gilt als Wegbereiter für die heutige Firmengruppe, die auf rund hundert Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken kann.

März/April 2022