Wie Marcel Keller und Kim Kraus ihr Mietgeschäft von Cat Baumaschinen aufbauen

Die Schule war zu Ende und die beiden fassten einen Plan: Marcel Keller und Kim Kraus machten sich 2016 selbstständig als Keller & Kraus Baumaschinenvermietung. Los ging alles mit einem Minibagger. „Wir wollten gleich mit einer Neumaschine starten, weil wir ja einen gewissen Standard an den Tag legen wollten“, so Marcel Keller. Viele Start-ups bauen ihr Business von der Garage aus auf. So war es auch hier, als eine Garage in Coburg zunächst als Lager diente und parallel dazu Haus und Hof der Oma als Büro und Stellfläche für die Mietmaschinen genutzt wurden. Langsam sollte das Mietgeschäft wachsen.

Auch wenn die beiden aus dem landwirtschaftlichen Bereich kamen, mussten sie doch vieles auf dem Weg in die Selbstständigkeit lernen. „Wir haben uns in das Mietgeschäft reingestürzt und mit der Zeit gemerkt, was Kunden wirklich benötigen“, so Marcel Keller. Zwei Tief- und ein Grabenräumlöffel gehörten zur Anfangsausstattung. Schnell wurde ein Anhänger beschafft, um den Minibagger zu den Kunden beziehungsweise Baustellen zu bringen. Inzwischen nutzen sie auch eine Spedition, um Mietmaschinen, größer 2,7 Tonnen, im Umkreis von 30 Kilometern auszuliefern. Ausgerichtet haben sie sich auf Privatkunden und Einsätze im Galabau. Das erklärt auch die Maschinengröße, der sie bis heute treu geblieben sind. „Am besten laufen unsere beiden 1,8-Tonner“, so Marcel Keller. Ein weiterer Lerneffekt: Mietmaschinen für Privatkunden sind vor allem am Wochenende gefragt. Daher dann die Idee: eine entsprechende Mietrate anzubieten. Mietpreise werden in der Regel pro Tag abgerechnet. „Natürlich sind wir interessiert an Langzeitmietkunden“, räumt der Geschäftsführer ein.

Marcel Keller (links) und Kim Kraus (Mitte) bauen ihr Mietgeschäft mit Cat Baumaschinen aus, die ihnen Herbert Behringer (rechts), leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Erlangen, liefert. Foto: Zeppelin

Auf Werbung am Anfang verzichtete das Unternehmen – durch Mundpropaganda kamen die ersten Aufträge rein. Eine Internetseite (www.kk-baumaschinen.de) wurde inzwischen aufgebaut, über die Kunden direkt Mietmaschinenanfragen stellen können. „Wichtig ist dazu auch das entsprechende SEO-Marketing, sodass unsere Website bei den Suchmaschinen wie Google möglichst gleich am Anfang auftaucht“, meint Marcel Keller.

Es dauerte nicht lange, dann kamen zum ersten Mietbagger Rüttelplatte und Stampfer dazu. Kunden fragten nach Equipment, um schwer zugängliche Ecken oder nicht bindige und bindige Böden in Rohrleitungsgräben zu verdichten. Und irgendwann war der Punkt erreicht, an dem die beiden Firmenchefs bei Erdarbeiten oder Pflasterarbeiten Unterstützung anboten. So machte dann die Aufgabenteilung auch Sinn und hat sich eingespielt: Während Marcel Keller sich um Transporte und Vermietung, Büroarbeiten und Buchhaltung kümmerte, packte Kim Kraus, der bereits im Galabau tätig war, draußen auf den Baustellen mit an. Er übernimmt die Arbeiten mit den Maschinen und setzt die Wünsche der Kunden direkt vor Ort um. Die Wartung und Transportarbeiten liegen ebenfalls in seinen Händen.

„Für uns war es der richtige Zeitpunkt, Mitte 20 in das Mietgeschäft einzusteigen und ein Vermietunternehmen im Raum Coburg aufzubauen“, sagen die beiden Jungunternehmer im Rückblick. Sie setzen inzwischen auf die Zeppelin Niederlassung Erlangen und ihren leitenden Verkaufsrepräsentanten, Herbert Behringer, als Hauptlieferanten. Der erste Kontakt entstand auf der bauma 2019 und mündete in einen Cat Mikrobagger 300.9D – er sticht nicht nur wegen seiner Größe von unter einer Tonne Einsatzgewicht heraus, sondern auch durch seine pinkfarbene Lackierung. Aufgrund der kompakten Bauweise ist dieser gefragt, wenn Kunden Platzprobleme beispielsweise bei engen Durchfahrtsbreiten haben. Ihn ergänzen weitere kompakte Modelle wie die Cat Minibagger 301.6, 302, 303.5 sowie 306 oder ein Cat Radlader 908M. In Deltalader wie einen Cat 255 wurde investiert, um sich weitere Zielgruppen zu erschließen. „Wir haben hier Solarparks auf dem Schirm“, erklären die Unternehmer diesen Schritt. Inzwischen ist auch das passende Zubehör wie eine Palettengabel, Sieb- und Drainagelöffel, Hydraulikhammer, Erdbohrer und Wurzelkralle für die Baumaschinen dazugekommen. Genutzt wird auch die integrierte Flottenmanagementlösung VisionLink, um die Betriebsstunden und Einsatzzeiten der Cat Maschinen bei Kunden auszulesen und sie dann mit dem Mietauftrag abzugleichen.

Wartungsarbeiten wie einen Öl- und Filterwechsel übernimmt das Unternehmen selbst und greift hier auf Parts Plus zurück. Das beinhaltet den automatisierten Versand von Wartungsteilen. Für die Ersatzteile müssen die beiden Firmenchefs keine extra Bestellung aufgeben, sondern diese werden von Zeppelin automatisch verschickt. „Unsere Maschinen müssen in einem Top-Zustand und gepflegt sein. Wir haben exklusive Privatkunden und da ist das Erscheinungsbild der Mietgeräte einfach wichtig“, meint Marcel Keller.

Doch die ganze Maschinentechnik braucht auch Platz: So wurde inzwischen das angrenzende Nachbargrundstück neben dem Haus der Oma erworben. „Natürlich war es auch mutig, einen Mietpark in der Größe aufzubauen, aber wir haben attraktive Einkaufspreise und niedrige Zinsen genutzt. Auch auf der kommenden Fachmesse GaLaBau wollen wir weiter investieren. 2026 werden wir unser zehnjähriges Jubiläum feiern und dann das Mietgeschäft auf ein neues Level heben“, geben sich Marcel Keller und Kim Kraus optimistisch für die Zukunft.

Mai 2024